Alberto Galassi, CEO der Ferretti Group, und Andreas Schell, CEO der Power Systems Division der Rolls-Royce Group, unterzeichneten die Vereinbarung während des Yachting Festivals © Rolls-Royce
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Rolls-Royce und die Ferretti-Gruppe wollen die neuen Yachten des italienischen Schiffbauers mit MTU-Hybrid- und IMO-III-Antriebssystemen ausstatten.

Rolls-Royce Power Systems und die italienische [ds_preview]Ferretti-Gruppe vertiefen ihre Zusammenarbeit und entwickeln gemeinsam nachhaltige Lösungen für zukünftige Yachten. Ein erster wichtiger Meilenstein ist die Kooperation zum Einbau eines MTU-Hybridantriebs von Rolls-Royce in eine neue Ferretti-Yacht.

Rolls-Royce wird den Angaben zufolge eine voll integrierte hybride MTU-Antriebslösung mit einer Leistung von etwa 1.432 kW pro Antriebsstrang liefern, die zwei 12-Zylinder-Dieselmotoren der Serie 2000 M97, elektrische Antriebsmodule, Getriebe, Batterien, Steuerungs- und Überwachungssysteme, andere elektronische Komponenten und ein selektives katalytisches Reduktionssystem (SCR) zur Einhaltung der IMO-III-Vorschriften umfasst.

IMO-III-mtu-Antriebspilotprojekt für Serienyachten

Eine Yacht der Custom-Line 106 von Ferretti wird noch in diesem Jahr als Pilotinstallation mit einem MTU-Antriebssystem ausgestattet, das IMO-III-konform ist und das fahren in besonders geschützten Gebieten (ECA-Zonen wie der nordamerikanischen Küste, der Karibik, der Nord- und Ostsee) ermöglicht. Die SCR-Abgasnachbehandlung, die von Rolls-Royce mit den 16V2000-M97L-MTU-Motoren als integriertes System geliefert wird, reduziert nach Angaben des Motorenbauers die Partikel- und Stickoxidemissionen erheblich.

Ab Anfang 2021 werden alle MTU-Motoren für Ferretti-Yachten mit den digitalen MTU-Go-Lösungen ausgeliefert. Diese ermöglicht es dem Yachtbetreiber, die Motoren selbst aus der Ferne zu überwachen oder dies dem MTU Customer Care Centre zu überlassen. So können zukünftig Betreiberdaten ausgewertet und Handlungsempfehlungen für eine bessere Leistung und Verfügbarkeit der Motoren abgeleitet sowie die Wartung geplant werden.

Kunden fragen zunehmend nach nachhaltigen Lösungen

Alberto Galassi, CEO der Ferretti Group, und Andreas Schell, CEO der Power Systems Division der Rolls-Royce Group, unterzeichneten die Vereinbarung am 8. September 2021 in Cannes während des Yachting Festivals.

»Wir freuen uns sehr, mit unserem langjährigen Partner Ferretti Group neue Hightech-Lösungen auf den Markt zu bringen«, sagt Andreas Schell. Für Yachten bringe ein Hybridsystem eine hohe Leistung und einen erheblichen Komfortgewinn – mit leisem, vibrationsarmem und emissionsarmem Fahren. Ein Hybridantriebssystem ist eine Antwort auf die strengeren Emissionsvorschriften in vielen Häfen und Regionen der Welt. Im rein elektrischen Antriebsmodus werden keine Schwefel-, Stickoxid- oder Partikelemissionen ausgestoßen.

Nach Angaben von Rolls-Royce fragen Kunden der Yachtindustrie zunehmend nach nachhaltigen Lösungen. Rolls-Royce will seine Motorenserien 2000 und 4000 ab 2023 für Kraftstoffe wie E-Diesel und Biokraftstoffe der zweiten Generation zertifizieren und damit klimaneutrales Fahren ermöglichen. Neben der Verwendung nachhaltiger Kraftstoffe baut das Unternehmen auf neue Technologien wie CO2-freie Brennstoffzellensysteme.