2023 soll das erste der drei Schiffe seinen Dienst aufnehmen © WSV
2023 soll das erste der drei Schiffe seinen Dienst aufnehmen © WSV
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Mit dem symbolischen Akt der Münzlegung ist das erste von drei neuen Mehrzweckschiffen für den Bund auf Kiel gelegt worden. Sie sollen bei der Notfallversorge in Nord- und Ostsee zum Einsatz kommen.[ds_preview]

Die Kiellegung des ersten Schiffes erfolgte auf der Western Baltija Shipbuilding Werft in Klaipeda, einem Unterauftragnehmer von Abeking & Rasmussen. Die Werft in Lemwerder hatte den Auftrag für die drei Neubauten erhalten.

Damit ist ein weiterer wichtiger Projektfortschritt erreicht. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: »Mit der Kiellegung gehen wir in die entscheidende Bauphase.« Das neue Schiff soll mit seiner hochwertigen Spezialausstattung im Falle von Notfällen auf See zum Einsatz kommen.

Zuständig für die technische Bauabwicklung ist die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW). sie hat die Neubauten mit einem auf emissionsarmem Flüssigerdgas (LNG) basierenden Antriebskonzept konzipiert. Zudem erhalten die Schiffe Notschleppeinrichtungen mit einem Pfahlzug von 1450 kN (145 t).

Die Spezialschiffe sollen drei von vier Mehrzweckschiffen des Bundes ersetzen, die rund um die Uhr im Rahmen der Maritimen Notfallvorsorge in Nord- und Ostsee im Einsatz sind. Das erste der neuen Spezialschiffe wird 2023 den Betrieb aufnehmen, das zweite ein Jahr später und das dritte Schiff soll im Jahr 2025 die Flotte erweitern.

Im Havariefall in zwei Stunden vor Ort

Die vier Mehrzweckschiffe werden vom Reedereizentrum der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) betrieben und im Rahmen der Maritimen Notfallvorsorge in Nord- und Ostsee eingesetzt. Im Falle von Havarien sind die Schiffe spätestens innerhalb von zwei Stunden am Unfallort, startklar zum Notschleppen, zur Öl-, Chemikalien- und Brandbekämpfung.

In der Ostsee sind derzeit die Schiffe »Scharhörn« und »Arkona« stationiert, in der Nordsee die Schiffe »Mellum« und »Neuwerk«. Zusätzlich hat die WSV vier Notschlepper gechartert und zwei sogenannten Boardingteams, die bei Notfällen auf See mit Hubschraubern auf den Havaristen abgesetzt werden können.