Containerschiffe
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Die S&P-Aktivitäten auf dem Containerschiffsmarkt sind im dritten Quartal stark zurückgegangen. Da die Reedereien jetzt um einen kleineren Pool an Assets kämpfen, bleiben die Preise im Aufwärtstrend.[ds_preview]

Im Zeitraum Juli-September wurden nur 103 Schiffe mit 380.000 TEU verkauft, wie aktuelle Zahlen von Alphaliner zeigen. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 170 Schiffen mit 625.000 TEU, die im zweiten Quartal den Besitzer wechselten. Der Juni markierte mit 73 verkauften Schiffen in einem Monat den Höhepunkt. Auch MSC, der größte Käufer auf dem Markt, reduzierte seine Käufe im letzten Quartal und erwarb insgesamt 26 Schiffe mit 111.000 TEU, gegenüber 40 Einheiten mit insgesamt 161.150 TEU im vorangegangenen Quartal.

Nach Beobachtung von Alphaliner sind mittlerweile viele Schiffe nicht operativ tätiger Eigner (NOO) in langfristigen und mehrjährigen Charterverträgen gebunden, was bedeutet, dass die Schiffe nicht sofort abgeliefert werden können. Außerdem bestehe in bestimmten Schlüsselsegmenten, insbesondere in den größeren Klassen, ein genereller Mangel an verfügbarer Tonnage. Einheiten über 7.500 TEU machten im dritten Quartal nur 8% der Gesamtverkäufe nach Anzahl aus. »Und da die Preise in die Höhe schießen, sind potenzielle Käufer vorsichtiger geworden«, so Alphaliner.

Gleichzeitig sind die Preise weiter gestiegen. Alphaliner zitiert Maklerberichte, wonach MSC  im Juni 36 Mio. $ für das 2.824-TEU-Schiff »Nasia« (Bj. 2005) bezahlt hat, jedoch zwei Monate später schon 39 Mio. $ für das Schwesterschiff »Cordelia« (Bj. 2003). Die »Hawk Hunter« (4.255 TEU, Bj. 2009) wurde im Juni für 46 Mio. $ gekauft, die ähnlich große (4.330 TEU) »MP The Brown« (Bj. 2009) im September für 64 Mio. $. Allerdings ist das letztgenannte Schiff mit einem Scrubber ausgestattet.

Zu den bemerkenswerten Abschlüssen im dritten Quartal zählt Alphaliner den Verkauf der 6.882 TEU großen »Cape Chronos« (Bj. 2015) an OM Maritime für 132 Mio. $. »Das ist mehr als doppelt so viel wie die 58 Mio. $, die von Cape Shipping 2013 für den Neubau von  Hanjins Subic Bay (Philippinen) bezahlt hat. Darüber hinaus wird das Schiff erst im Januar 2022 abgeliefert«, so der Branchendienst.

Bei den kleineren Schiffen findet Lomar mit dem Verkauf der 2019 gebauten »Filia T« (1.774 TEU) für 41 Mio. $ Erwähnung. Die Reederei hatte das Schiff 2016 für 20 Mio. $ bestellt. Taizhoushi Dongcheng Yuan Shipping konnte im Juli die 3.768 TEU große »Dong Cheng Bi Hai« (Bj. 2007) für 44 Mio. $ an Maersk verkaufen, hatte selbst 2017 aber nur rund 5,5 Mio. $ für das Schiff bezahlt.