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Das Finanzportal Oceanis erweitert sein Geschäftsmodell: Bei einem ersten Tanker-Projekt wurden erstmals sowohl Fremd- als auch Eigenkapital eingesammelt.[ds_preview]

Vor gut zwei Jahren war das Startup Oceanis in Hamburg an den Start gegangen. Konzipiert für kleinere und mittlere Reeder, versteht sich das Online-Portal als Vermittler zwischen angehenden Schiffseignern und potenziellen Financiers – Banken, Inves­torenfonds oder Leasing-Gesellschaften – und verspricht eine transparente, schnelle und zuverlässige Finanzvermittlung. Inzwischen sind knapp 50 Kapitalgeber an Bord, die bislang ein Volumen von rund 1,5 Mrd. $ platziert haben.

Erstmals wurde jetzt ein Tanker-Projekt auf diese Weise finanziert. Es ging dabei den Angaben zufolge um 8 Mio. $ für einen 2008 gebauten LR1-Tanker von 75.000 tdw. Anders als bei Containerschiffen und Bulkern, die derzeit von guten Märkten getragen werden, sein das Segment der Produktentanker ein Segment, »das immer noch vor Herausforderungen steht, aber auch mit einem klaren Aufwärtspotenzial verbunden ist«, heißt es bei Oceanis.

Banken seien daher bei Tankern sehr zurückhaltend und konzentrierten sich auf die gut laufdenden Märkte, während alternative Finanzierer bereits nach Ausweichoptionen suchten, zum Beispiel im Tankermarkt. »Allerdings müssen Finanzierungen dann auch flexibel strukturiert werden«, sagt Maximilian Otto, Gründer und CEO von Oceanis, auf Anfrage der HANSA.

Dies sei jetzt bei diesem ersten Tanker-Projekt Projekt gelungen. Die benötigte Kreditsumme stamme von einem britischen Investmentfonds, während das erforderliche Eigenkapital von ausschließlich deutschen Investoren aufgebracht worden sei.

Das Prinzip bei Oceanis ist im Grunde sehr einfach: Reeder können ihre Schiffsprojekte auf der Online-Plattform oceanis.io einstellen. Dort können potenzielle Kreditgeber alle grundlegenden Informationen zum Schiff einsehen und ihr Finanzierungsangebot abgeben. In der Regel gehe es um bis zu 70% der benötigten Kreditsumme, im konkreten Fall zusätzlich auch um den Eigenkapital-Anteil. »Das ist für uns eine Erweiterung des Geschäftsmodells«, sagt Otto.