Der dänische Energiekonzern Ørsted trennt sich von einem Teil seiner Offshore-Aktivität in Deutschland. Ein Finanzinvestor bekommt den Zuschlag.[ds_preview]

Glennmont Partners, einer der größten europäischen Fondsmanager für erneuerbare Energien, will 50% der Anteil am 900-MW-Offshore-Windpark »Borkum Riffgrund 3« erwerben, teilte Ørsted jetzt mit. Der Verkauf steht zwar noch unter dem Vorbehalt einiger Genehmigungen, soll aber spätestens im ersten Quartal 2022 abgeschlossen werden.

Borkum Riffgrund 3

Der Windpark soll nach aktuellem Stand 2025 in Betrieb gehen. »Borkum Riffgrund 3« soll eine Gesamtkapazität von 900 MW haben und in der deutschen Nordsee in der Nähe der bestehenden Offshore-Windparks »Borkum Riffgrund 1« und »Borkum Riffgrund 2« liegen.
Der Strom von Borkum Riffgrund 3 wird von Windturbinen aus dem Hause Siemens Gamesa mit einer Leistung von 11 MW und einer Höhe von 200 m erzeugt.

Bei der Transaktion handele es sich um das erste »Farm-Down« an einen institutionellen Investor, das vor der endgültigen Investitionsentscheidung von Ørsted selbst unterzeichnet wird, hieß es. Der Gesamtwert der Transaktion wird sich voraussichtlich auf umgerechnet rund 1,2 Mrd. € belaufen.

Der neue Anteilseigner Glennmont bezeichnet sich selbst als einen der größten europäischen Fondsmanager, der ausschließlich in saubere Energieinfrastruktur investiert. Erst kürzlich hatte der Konzern selbst einen neuen Eigner bekommen, als der US-Investor Nuveen – Tochter des Finanzdienstleisters TIAA – 100% der Anteile übernahm.

Im Rahmen der Vereinbarung will Ørsted den Windpark im Rahmen eines EPC-Vertrages errichten und 20 Jahre lang Betriebs- und Wartungsdienstleistungen erbringen. Zudem gibt es einen Abnahmevertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren, der Glennmont eine Kombination aus Festpreisen für 15 Jahre für den größten Teil seines Anteils an der Strommenge bietet, während bestimmte Mengen auch den Marktpreisen ausgesetzt sind. Die Dänen hatten bisher langfristige Stromabnahmeverträge zu festen Preisen für »Borkum Riffgrund 3« für insgesamt 450 MW unterzeichnet.

Martin Neubert, Chief Commercial Officer und stellvertretender Group CEO bei Ørsted, sagt: »Wir freuen uns, unsere Zusammenarbeit mit Glennmont zu erweitern, die bereits Partner bei Gode Wind 1 sind und ihr gesamtes Portfolio auf Investitionen in die Infrastruktur für erneuerbare Energien ausrichten.«

Ørsted ist nach eigenen Angaben der führende Offshore-Windentwickler in Deutschland mit rund 1,35 GW in Betrieb (»Gode Wind 1&2«, »Borkum Riffgrund 1&2«) und etwa 1,1 GW im Bau (»Borkum Riffgrund 3« und »Gode Wind 3«).

Biff Ourso, Leiter des Bereichs Infrastruktur bei Nuveen, betonte: »Die neue Investition ist ein wichtiger Grund, warum Nuveen Glennmont Anfang des Jahres übernommen hat. Wir legen großen Wert auf verantwortungsvolles Investieren, und diese jüngste Vereinbarung ist ein konkreter Schritt, um unser Engagement für die Dekarbonisierung zu demonstrieren.«