Print Friendly, PDF & Email

Die zur Unternehmensgruppe von Heinrich Schoeller gehörende MPP-Reederei AAL baut ihre Flotte mit Zukäufen und Neubauten aus.[ds_preview]

Der nach Berechnung des Hamburger Maklers Toepfer Transport auf Rang 4 im Weltmarkt liegende Carrier bestätigte heute Anpassungen an der Flotte, über die seit einigen Tagen in der Branche spekuliert wurde.

Nun wurden konkrete Details bekannt. Zum Einen kauft AAL zwei Mehrzweckschiffe der W-Klasse mit jeweils 33.000 t Tragfähigkeit. »AAL Mars« und »AAL Merkur« waren schon zuvor in Charter des Carriers gefahren, nun werden sie gekauft, dem Vernehmen nach aus dem Umfeld von Marlow. Mit den vorherigen Zukäufen sei die eigene Flotte mittlerweile auf 569.000 tdw angewachsen, teilte AAL mit und bezieht sich dabei auf vier Akquisitionen in den letzten acht Monaten: zwei Schwergutfrachter der G-Klasse mit je 25.800 tdw, die »AAL Galveston« und »AAL Genua«, sowie die beiden W-Typen »AAL Paris« und »Grey Fox«.

Durch die Zukäufe befinden sich 80% der betriebenen Flotte in eigenem Besitz, so AAL. Damit umgeht der Carrier bis zu einem gewissen Grad die zuletzt enorm gestiegenen Charterraten für MPP-Schiffe. Die Neubauten sollen sowohl auf den Liniendiensten zwischen Amerika, Europa, dem Nahen Osten und Asien als auch im Tramp-Service weltweit eingesetzt werden. Geschäftsführer Kyriacos Panayides sagte: »Im Jahr 2021 hat der MPP-Schifffahrtssektor ein phänomenales Wachstum erlebt, obwohl er immer noch mit der weltweiten Covid-19-Pandemie und der starken Überlastung der Häfen zu kämpfen hat. Mit unserer Flottenentwicklung bauen wir nicht nur unsere Kapazitäten auf den Kernhandelsrouten aus, sondern geben uns auch eine größere Entscheidungskontrolle über die künftige Flotte.«

AAL beschränkt sich nicht nur auf Zukäufe von Secondhand-Schiffen, auch auf dem Neubau-Markt wird man aktiv. So werde man im Rahmen eines Flottenmodernisierungsprogramms »mindestens vier Mega-Schwergutfrachter« bestellen, heißt es. Die Schiffe sollen sich durch »innovatives Design, hohe Krankapazität und optimierte Umschlagfähigkeiten« auszeichnen. AAL setzt für die neuen 32.000-Tonner auf jeweils drei 350-t-Krane – damit bleibt man etwas unter den 500-t-Kranen, die mittlerweile von einigen Reedern bevorzugt werden.

Ob der Auftrag bereits fix ist oder noch Gespräche mit Werften laufen, wurde zunächst nicht bekannt gegeben.

Kyriacos Panayides (Foto: AAL)
Kyriacos Panayides (Foto: AAL)

Geschäftsführer Kyriacos Panayides erklärte: »Wir haben unser Bauprogramm der dritten Generation seit mehreren Jahren geplant und geduldig gewartet, bis sich die Marktprognosen und die prognostizierte Frachtnachfrage in den wichtigsten Kundenbranchen als tragfähig für diese Art von Investition erwiesen.« Man wollte innovative Schiffe konstruieren, »die nicht nur alle heutigen Frachttypen aufnehmen, sondern auch die wachsende Größe von Projektladungskomponenten bewältigen können«, die für Schlüsselindustrien wie die Windkraftbranche geplant sind.