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Das Havariekommando und der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bekommen 2024 ein neues Mehrzweckschiff. Der Entwurf für den Neubau kommt aus Hamburg.[ds_preview]

Das Ingenieurbüro Technolog plant derzeit das neue Mehrzweckschiff für die Schadstoffunfallbekämpfung sowie die Überwachung und Forschung in den niedersächsischen Küstengewässern. Der Neubau soll die 1981 bei der Lühring-Werft in Brake gebaute »Thor« ersetzen und dann dem in Cuxhaven ansässigen Havariekommando sowie den Betriebsstellen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Brake und Norden zur Verfügung stehen.

Wie sein Vorgänger soll auch der Neubau in Wilhelmshaven stationiert und zur Bewältigung von komplexen Schadstoffunfällen sowie zur technischen Hilfeleistung bei havarierten Schiffen eingesetzt werden, heißt es jetzt seitens Technolog. Dazu verfüge er über »modernste, hydraulisch gesteuerte Ölaufnahmetechnik« und rund 200 m³ Tankkapazität.

Ablieferung 2024

Neben der Schadstoffunfallbekämpfung ist das Schiff für Forschungs- und Gewässerüberwachungsaufgaben vorgesehen und ausgerüstet. Hierbei stehen neben hydrographischen und sedimentologischen Vermessungen, die Entnahme von Wasser- und Sedimentproben inklusive der labormäßigen Untersuchungen im bordeigenen Nasslabor als auch die Entnahme von Greiferproben und Bohrkernen aus der Gewässersohle im Einsatzzweck.

Tehnolog Neubau Havariekommando
© Technolog

Das Ingenieurbüro aus Hamburg – bekannt unter anderem durch seine Beteiligung an der Ertüchtigung der »Peking« oder an der LNG-Umrüstung für Hapag-Lloyd –  hatte nach einer europaweiten Ausschreibung den Auftrag für die Entwurfs- und Ausführungsplanung bekommen. Nach Abschluss der Planungsleistungen soll schließlich der Bau des neuen Mehrzweckschiffes ausgeschrieben werden, die Bauaufsicht wird durch Technolog gestellt. Die Ablieferung des Schiffes ist für das erste Quartal 2024 vorgesehen.

Das 40 m lange Mehrzweckschiff soll in der nationalen Fahrt innerhalb der deutschen Hoheitsgrenzen eingesetzt werden und Unterkunft für 12 Personen über mehrere Tage bieten. Bei der Entwicklung des Schiffsdesigns und dem Bau des Schiffes würden »umfassende Umweltziele berücksichtigt, die zu einer deutlich reduzierten Umweltwirkung führen«, heißt es seitens der Entwickler. Der »Thor«-Nachfolger werde mit dem Umweltzeichen Blauer Engel für ein umweltfreundliches Schiffsdesign zertifiziert.

Ausgestattet mit einem dynamischen Positioniersystem soll er über »eine hervorragende Manövrierbarkeit« verfügen, die es beispielsweise bei Ölbekämpfungseinsätzen und beim Entnehmen von Bodenproben erfordert. Weiterhin ist ein sogenannter A-Bock mit speziellen Winden für den Einsatz von Schleppgeschirr vorgesehen. Sicheres Ein- und Ausbooten von Wissenschaftlern wird auf dem Neubau mittels einer entsprechenden Plattform ermöglicht und das Arbeitsdeck bietet Fläche für den Umgang mit einem Vibracorer zur Entnahme der Sedimentproben aus der Gewässersohle.