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Die Pläne für einen neuen Containerhafen zur Entlastung der immer wieder verstopften Hubs Long Beach und Los Angeles sind ambitioniert, kommen aber einen Schritt voran. In Coos Bay hat man sich auf einen Flächenvertrag geeinigt.[ds_preview]

Die Betriebsgesellschaft des Oregon International Port of Coos Bay gab jetzt bekannt, dass eine Kaufvereinbarung zum Erwerb des ehemaligen Georgia Pacific Mill-Geländes abgeschlossen wurde. Man wolle das Geschäft mit dem Eigentümer CDC Inc. aus St. Louis nach einer weiteren Prüfung noch vor Jahresende abschließen heißt es.

Die Pläne waren im September bekannt geworden, auch die HANSA hatte darüber berichtet. Ziel ist der Bau einer multimodalen Containeranlage auf der sogenannten »North Spit«. Eine neue Anlage könne jährlich über eine Million 40-Fuß-Container über die Coos Bay Rail Line durch den Hafen befördern, so die Hoffnung. Dafür soll das Gleis auf der North Spit bis zum Projektgelände verlängert, »und die Infrastruktur der gesamten Strecke wird so verbessert werden, dass der Transport von Doppelstockcontainern möglich ist«. Zur maximal zulässigen Schiffsgröße für den neuen Hafen wurden keine Angaben gemacht.

Coos Bay Oregon
© Port of Coos Bay

Einer der Gründe für die Idee ist die Überlastung der großen Westküsten-Hubs Long Beach und Los Angeles. Der Projektentwickler NorthPoint betrachtet den Hafen von Coos Bay als »eine Gelegenheit, einen umweltbewussten, hochmodernen Gateway zu schaffen, der die Überlastung der Westküste verringern und den Warenverkehr in und aus den USA und den internationalen Märkten verbessern wird«. Coos Cay ist der größte Seehafen des US-Bundesstaats Oregon etwas südlich von Washington und nördlich von Kalifornien. Jährlich werden bis zu 2 Mio. t Ladung umgeschlagen, hauptsächlich Schütt- und Stückgut sowie Forstprodukte.

Derzeit wird der Großteil der Importe und Exporte in und aus Oregon per Lkw über die Häfen von Seattle/Tacoma und Oakland befördert. Dies erhöht die Gesamtkosten für die Lieferung von Produkten und Waren, führt zu Staus auf den Straßen und einem Anstieg der Treibhausgasemissionen. Die Nutzung der Coos Bay Rail Line für den Transport von Containern anstelle von Lastwagen soll die Gesamtemissionen um bis zu 76% reduzieren.

Betriebsstart Mitte 2023?

Jetzt heißt es seitens des Hafens, man wolle das Gelände sanieren und wieder in Betrieb nehmen und die Anlage für den Transport von Waren und Gütern per Schiff, Bahn und Lkw für den nationalen und internationalen Markt nutzen. Nach der Schließung der Georgia Pacific Mill will Hafenchef John Burns mit der Wiederinbetriebnahme der Anlage »gut bezahlte Arbeitsplätze für Familien in der Region« entstehen lassen, darunter auch für Hafenarbeiter, Werftarbeiter und Personal an den Bahnstrecken. Der Standort könnte nach Abschluss der Bauphase I bereits Mitte 2023 für den Umschlag einer begrenzten Menge von Gütern bereit sein.

Der Hafen arbeitet nach eigenen Angaben derzeit mit mehreren Unternehmen zusammen, um »Waren über den Hafen von Coos Bay zu transportieren, um Staus und die damit verbundenen Kosten und Ineffizienzen zu vermeiden, die in anderen Häfen der Westküste auftreten«. Der neue Umschlagplatz soll dies weiter vorantreiben.