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Nach zwei Jahren ist mit dem Abtransport der letzten Wracksektion die Bergung des vor der US-Ostküste havarierten Autofrachters »Golden Ray« so gut wie abgeschlossen – und damit das größte Bergungsprojekt der US-Geschichte.[ds_preview]

2020 hatte die Wrackbeseitigung mit dem Auslegen einer kilometerlangen Umweltbarriere um das Wrack begonnen. Anschließend waren speziell gefertigte Stahlträger auf den Rumpf geschweißt worden, an denen die einzelnen Schiffssegmente nach der Zerlegung des Wracks angehoben werden konnten.

Mit der Doppelrumpf-Kranbarge wurde schließlich per Sägekette das Schiff Stück für Stück zelegt. Die einzelnen Wrackteile wurden anschließend per Barge an die Küste gebracht, wo sie weiter zerlegt und verschrottet werden. Dabei hatten die Bergungsspezialisten von T&T Salvage, Gallagher Marine und US-Küstenwache mit vielen Herausforderungen umzugehen, wie etwa den Gezeiten in dem relativ flachen Wasser, der sensiblen Umgebung mit wertvollem Marschland in unmittelbarer Nähe, schlechtem Wetter und dem starken Schiffsverkehr in der Gegend. Zudem war auch die Sägekette mehrfach abgerissen, was zu Verzögerungen geführt hatte.

Der größte Teil der Bergungsoperation ist nun abgeschlossen, in den kommenden Monaten müssen aber noch restliche Trümmer im Wasser eingesammelt werden. Bis zum Jahresende sollen auch die Umweltschutzbarriere und weitere Bergungshilfen, wie Stabilisierungsvorrichtungen abgebaut werden.

Der Autotransporter der Reederei Glovis war am 8. September 2019 auf der Fahrt durch den St. Simons Sound in der Nähe von Brunswick, Georgia, gekentert. Alle 23 Besatzungsmitglieder und ein Lotse an Bord konnten gerettet werden, darunter vier Maschinisten, die fast 40 Stunden lang im Schiff eingeschlossen waren. Die Golden Ray erlitt durch Feuer, Wassereinbruch und Salzwasserkorrosion erhebliche Schäden und wurde zum Totalverlust von schätzungsweise 62,5 Mio. $ erklärt. Auch die Ladung im Wert von rund 142 Mio. $, darunter mehr als 4.100 Fahrzeuge, ging verloren. Das National Tranportation Safety Board (NTSB) hatte nach einer Untersuchung des Falles ungenaue Stabilitätsberechnungen als Ursache für das Kentern ausgemacht.