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© De Hoop
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Die Schiffswerft De Hoop in Tolkamer, im Bau von Expeditionskreuzfahrtschiffen, Schleppern, Offshore-Versorgern und Binnenschiffen aktiv, ist insolvent. Damit scheint der Vorhang für die 120 Jahre alte Werft endgültig gefallen zu sein.[ds_preview]

97 Menschen verlieren durch den Konkurs ihren Arbeitsplatz. »Es ist ein trauriger Tag« meint Direktor und Eigentümer Patrick Janssens gegenüber der Zeitung De Gelderlander, »leider das verhängnisvolle Ergebnis der Corona-Krise. Zu unserem großen Bedauern mussten wir feststellen, dass wir so nicht mehr weitermachen konnten.«

Vor zwei Jahren schien es für die Werft kein Problem zu geben. Nach einigen mageren Jahren flossen die Aufträge in Strömen und es gab viel Arbeit am Bijlandseweg in Tolkamer. Es ging De Hoop gut, bis die Welt im März 2020 plötzlich still stand. Aufträge wurden storniert und das Unternehmen geriet zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten.

Bereits im Oktober 2020 wurde Zahlungsaufschub für die angeschlagene Shipyard de Hoop beantragt, die Teil einer Firmengruppe ist. Aufgrund dieses Antrags wurde der Werft auch ein Verwalter beigestellt.

Die Unterstützung für die Werft kam, vom Staat erhielt die Werft 1,1 Mio. €. »Wir haben anderthalb Jahre lang versucht, mit staatlicher Unterstützung und ein paar kleinen Jobs zu überleben. Es ging ums Überleben und um die Hoffnung auf neue Arbeit, aber das hat sich nicht erfüllt«, sagt Janssens weiter.

Derzeit stehen noch 97 Personen auf der Gehaltsliste. Der Konkurs bedeutet, dass sie plötzlich arbeitslos sind. Einige Mitarbeiter werden die verbleibenden Projekte in der kommenden Zeit abschließen. Die übrigen Mitarbeiter werden ab Mittwoch keine Arbeit mehr haben.

Der Bürgermeister von Zevenaar, Lucien van Riswijk, ist ebenfalls schockiert über den Konkurs: »Die Auswirkungen sind schrecklich. Es ist sehr traurig, dass die Werft nicht die Chance erhält, sich von der Corona-Krise zu erholen. Ich hoffe, dass es einen Neustart geben wird.«

Ob diese Chance kommen wird, wagt Patrick Janssens nicht zu sagen. »Natürlich gehen wir der Sache nach. Es liegt jedem Unternehmer im Blut, nach Lösungen zu suchen. Aber dazu können wir im Moment noch nichts sagen.« (ga)