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Die Anzahl der bei der Havarie der »Zim Kingston« über Bord gegangenen Container ist offenbar deutlich höher als zunächst angenommen. Erste Boxen werden an der Küste angespült.[ds_preview]

Die kanadische Küstenwache hat die Zahl der verlorenen Container des 4.253-TEU-Schiffs nach oben korrigiert. Hieß es unmittelbar nach der Havarie zunächst, »Dutzende« Boxen seien in die See gefallen, wurde später die Zahl 40 genannt. Jetzt bezifferte die Behörde den Verlust auf 109 Einheiten. Der Umfang könne sich aber noch ändern und weiter wachsen, wenn man einen genauen Überblick über die Situation bekomme, so die Küstenwache über Twitter.

Auf dem in ZIM-Charter fahrenden Containerfrachter der Reederei Danaos war vor wenigen Tagen vor der US-kanadischen Pazifikküste in einigen Containern ein Feuer ausgebrochen. Die Besatzung wurde bis auf wenige Mann evakuiert. Zu der Havarie kam es südlich von Vancouver Island bei rauer See. Mittlerweile liegt das Schiff knapp 5 sm vor der Küste vor Anker. Bergungsexperten mussten zunächst aufgrund der Wetterlage warten, um an Bord zu kommen und beschädigte Container von Bord zu holen und zu sichern. Aktuell scheint das Feuer noch nicht vollständig gelöscht zu sein, die Ladung wird weiter von außen gekühlt.

Zwar hat sich die Gesamtzahl der verlorenen Container erhöht. Allerdings soll dies nicht die Zahl der Boxen mit Kaliumamylxanthat – einer brennbaren, giftigen Substanz, die im Bergbau verwendet wird – betreffen. Zwei Container mit Gefahrgut seien über Bord gegangen.

Für die Bewohner der Region Victoria soll es kein Gesundheitsrisiko geben. Anfangs waren die Behörden noch davon ausgegangen, dass keine Container die Küste erreichen dürften. Diese Hoffnung hat sich allerdings nicht bestätigt. Die Küstenwache veröffentliche jetzt Bilder von Boxen an der Küste.

»Wir haben heute in der Nähe von Cape Scott vier Container an Land gefunden. Die Container wurden jetzt identifiziert, mit dem Schiffsmanifest abgeglichen und enthalten keine gefährlichen Chemikalien«, teilte die Coast Guard mit. Der Fundort sei abgelegen und unwegsam, und die Planungen für die Bergungsarbeiten laufen.

Zwei der verlorenen Container enthielten Gefahrgut. Bei den anderen Ladungen handelt es sich um Spielzeug, Kleidung, Kfz-Teile, Industrieteile und Möbel. Das Unified Command geht davon aus, dass einige der Container gesunken sind.