Print Friendly, PDF & Email

Gemeinsam mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg untersucht das Gas- und Ölunternehmen Wintershall Dea, wie bestehende Erdgas-Transportleitungen in der südlichen Nordsee künftig für den CO2-Transport genutzt werden können.[ds_preview]

Erste Berechnungen zeichnen Wintershall Dea zufolge ein positives Bild. Die bislang erhaltenen Ergebnisse legen nahe, dass bereits verlegte Offshore-Pipelines sicher und effizient zum Transport von flüssigem CO2 umgewidmet werden könnten. Im weiteren Verlauf der Studie soll die technische Machbarkeit geprüft werden und die Zertifizierung erfolgen.

Auf dem Meeresboden der südlichen Nordsee liegen mehr als 4.800 km Pipelines, wovon 1.200 der Wintershall Noordzee, ein 50:50 Joint Venture der Wintershall Dea AG und Gazprom EP International B.V., gehören. Teile dieses Netzwerks könnten für den CO2-Transport genutzt werden. Wintershall Nordzee verfügt laut eigenen Angaben ebenfalls über zahlreiche ausgeförderte Lagerstätten. Diese würden sich potenziell für die Einlagerung von CO2 eignen. Der niederländische Kontinentalsockel biete hier »enormes Potenzial«. Experten schätzen, dass dort rund 800 Mio. t CO2 gespeichert werden könnten. Das sei ausreichend, um die zum Beispiel gesamten jährlichen Emissionen der niederländischen Industrie dreißig Mal zu speichern.

»Wir sind sehr optimistisch, was die weiteren Untersuchungen angeht. Unsere Berechnungen zeigen bereits jetzt, dass bestehende Offshore-Pipelines sehr gut für den Transport von flüssigem CO2 geeignet sind«, so Klaus Langemann, Senior Vice President Carbon Management und Hydrogen bei Wintershall Dea. Das Unternehmen hat gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung innovative Berechnungsmodelle entwickelt, die ganz neue technische Erkenntnisse in diesem Bereich ermöglichen. Im nächsten Schritt soll nun die Zuverlässigkeit des Bewertungsprozesses experimentell belegt werden.

Insbesondere Unternehmen mit unvermeidbaren Prozessemissionen aus Branchen wie der Stahl-, Zement- oder chemischen Industrie sind in Zukunft auf Lagerstätten für die Abscheidung und sichere Speicherung ihrer CO2-Emissionen (CCS – Carbon Capture and Storage) angewiesen. Auch das CO2, das bei der Produktion von blauem Wasserstoff aus Erdgas entsteht, kann auf diese Weise sicher gespeichert werden.

»Wir investieren in CCS, denn wir sind überzeugt, dass es eine sichere und bezahlbare Technologie für die Dekarbonisierung ist. Wir haben das technologische Know-how und ausgeförderte Lagerstätten, die für CCS genutzt werden können, sowie das Pipelinenetz für den Transport«, sagt Klaus Langemann.