Paavo Nõgene Tallink
Paavo Nõgene, CEO der AS Tallink Grupp © Tallink
Print Friendly, PDF & Email

Die stark durch die Corona-Krise getroffene Reederei Tallink Grupp erzielt erstmals seit Anfang 2020 wieder Gewinne. Bevor man von einem Aufwärtstrend sprechen kann, erwartet CEO Paavo Nõgene zunächst noch einen »harten Winter«.[ds_preview]

Im dritten Quartal 2021 betrug der ungeprüfte Nettogewinn 5,5 Mio. €, gegenüber einem Nettoverlust von 23,9 Mio. € im Q3 2020. Der Gewinn vor Steuern betrug 35,1 Mio. € (im dritten Quartal 2020 5,7 Mio. €). Der ungeprüfte Umsatz des Unternehmens stieg im dritten Quartal 2021 um 18,6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, auf insgesamt 170,5 Mio. € (143,7 Mio. € im dritten Quartal 2020). Den größten Beitrag hierzu leisteten die Restaurants und Geschäfte an Bord, Ticketverkäufe und Einkünfte durch Vercharterungen.

Während des dritten Quartals 2021 hat das Unternehmen durch die Aufnahme eines Kredites der Nordic Investment Bank sowie durch die Ausgabe neuer Unternehmensaktien Anfang September seine Liquidität gestärkt. Hierdurch konnte die Reederei neues Kapital sicherstellen um einen stärkeren Liquiditätspuffer für die kommende Nebensaison aufzubauen. Der absolute Liquiditätspuffer lag am 30. September 2021 bei 252,5 Mio. € (115,0 Mio. € am 20. September 2020). Die Investitionen der Gruppe lagen im dritten Quartal 2021 bei 3,7 Mio. € (54 Mio. € im dritten Quartal 2020).

In den ersten neun Monaten des Jahres sank der ungeprüfte Umsatz der Gruppe um 14,7% verglichen mit dem selben Zeitraum 2020 und lag am 30. September 2021 bei 310,3 Mio. €. Der ungeprüfte Gewinn vor Steuern lag in den ersten neun Monaten bei 33,2 Mio. € (6,9 Mio. € im Jahr 2020) und der ungeprüfte Nettoverlust betrug 53,2 Mio. € (81,5 Mio. € 2020).

»Wir werden noch einen harten Winter vor uns haben«

Zu den Ergebnissen des dritten Quartals 2021 und den ersten neun Monaten des Jahres sagt Paavo Nõgene, CEO der Talink Grupp: »Es ist das erste Licht am Ende des Tunnels, denn in den vergangenen anderthalb Jahren haben wir einen Nettoverlust von 151 Millionen Euro gemacht.« Die Wiedereröffnung einiger Routen, die seit März 2020 nicht in bedient wurden, sowie die kurzfristige Vercharterung zweier Schiffe hätten den Gewinn sehr positiv beeinflusst. »Zum ersten Mal seit Frühjahr 2020 haben wir nur ein einziges Schiff im Hafen ruhen. Alle anderen waren in Betrieb, was auf der einen Seite Gewinn bringt, auf der andere Seite wichtige Arbeitsplätze sichert – zum 30. September 2021 lag die Mitarbeiterzahl von Tallink Silja nur noch knapp über 4.500«, so Nõgene.

»Obwohl die Ergebnisse des dritten Quartals 2021 uns einen Hoffnungsschimmer gegeben haben, fahren wir momentan direkt in eine Nebensaison mit hohen Inzidenzen in Estland und Lettland, einem schwierigen Arbeitsmarkt und hohen Kraftstoffpreisen – wir werden noch einen harten Winter vor uns haben. Doch durch Kredite und Aktienausgaben haben wir uns für diese Durststrecke gestärkt. Wir sind voller Hoffnung, dass sich im Frühjahr und Frühsommer 2022 die gesamte Lage verbessert haben wird und wir mit einer signifikant steigenden Passagierzahl rechnen können«, sagt der Reedereichef.