HSH portfoliomanagement, AöR, Vorstände, Karl-Hermann Witte, Ulrike Helfer
Suchen Käufer – die AöR-Vorstände Karl-Hermann Witte und Ulrike Helfer (© AöR)
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Nach der Ankündigung wird jetzt schnell ernst gemacht. Die portfoliomanagement AöR stellt ihre gesamten Schiffskredite aus dem Erbe der HSH Nordbank zum Verkauf.[ds_preview]

Erst vor wenigen Wochen hatten die Gesellschafter der Abbau-Bank, die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, diesen Schritt angekündigt. Jetzt folgt der Vollzug. Schnellstmöglich sollen angesichts des guten Marktes und gestiegener Werte auch am Secondhand-Markt alle verbliebenden Altlasten abgestoßen werden, möglichst en bloc.

Die AöR hält derzeit noch 108 Schiffe im Portfolio, nachdem seit Jahresbeginn bereits 38 Schiffe verkauft werden konnten. Gesucht wird ein williger und geeigneter Investor. Es geht bei dem Verkauf um ein Kreditvolumen von »signifikant« mehr als 1 Mrd. $. Die vornehmlich nicht leistungsgestörten Darlehen seien größtenteils durch langfristige Charterverträge abgesichert, heißt es.

Die Länder drücken dabei enorm aufs Tempo. Die Angebotsfrist endet bereits am kommenden Montag (8. November). Die Kaufinteressenten, ob nun Finanzinvestoren oder Reedereien, müssen darlegen, dass sie über die nötigen finanziellen Mittel sowie über ausreichend Erfahrung mit großvolumigen Kreditportfolios verfügen. Außerdem müssten sie in der Lage sein, die geplante Transaktionen innerhalb eines engen Zeitplans durchzuführen. Auch die jeweilige Investitionsstrategie soll erläutert werden. Auf Basis der zunächst nur indikativen Angebote soll dann entschieden werden, mit wem final weiterverhandelt wird.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte und die Akinn Group Ltd. handeln als exklusive Finanzberater der AöR. Gelingt die Transaktion, könnte die Abbau-Anstalt sehr viel früher als 2026 aufgelöst werden, hatten die Länder-Finanzminister mitgeteilt.

2016 hatte die »portfoliomanagement« Schiffskredite mit einem Wert von 4,1 Mrd. € von der seinerzeit stark ins Straucheln geratenen Landesbank HSH Nordbank übernommen, um die Übernahme der Bank durch Investoren zu ermöglichen. Der Kaufpreis lag bei 2,4 Mrd. €. Ursprünglich umfassten diese HSH-Altlasten 253 Schiffe.