Grönland, Polarstern, DSM
Das älteste Polarforschungsschiff Deutschlands, die »Grönland«, und der Forschungseisbrecher »Polarstern« (© DSM)
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Das älteste Polarforschungsschiff Deutschlands, die »Grönland«, wird für rund 1,12 Mio. € saniert. Das Geld stammt größtenteils vom Förderverein des Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven.[ds_preview]

Die Mitgliederversammlung hat für die aufwändige Sanierung des hölzernen Seglers 926.000 Euro freigegeben, weitere 200.000 € kommen vom Schifffahrtsmuseum selbst.

Der hölzerne Einmaster, der zur Museumsflotte des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) gehört, misst gut 29 m in der Länge, gut 6 m in der Breite und ist für eine 12-köpfige Besatzung ausgelegt. Mit einen stolzen Alter von 153 Jahren ist sie nicht nur das älteste Polarforschungsschiff Deutschlands, sondern auch das zweitälteste noch fahrtüchtige Segelschiff Deutschlands. Bis heute ist kein Segelschiff ohne Hilfsmotor so weit ins Nordmeer vorgedrungen wie dieser Einmaster auf seiner abenteuerlichen, fünfmonatigen Expedition unter der Leitung von Kapitän Carl Koldewey im Jahr 1868.

Die »Grönland« befindet sich bereits in einer Holzwerft im dänischen Hvide Sande. »Als Förderverein des DSM fühlen wir uns dem Erhalt maritimen Kulturguts und insbesondere der Museumsschiffe verpflichtet«, betont Jörg Schulz, Vorsitzender des Fördervereins und ehemaliger Oberbürgermeister Bremerhavens.

Alle Schiffe, die im Wasser liegen und der Witterung ausgesetzt sind, haben eine begrenzte Lebensspanne und müssen naturgemäß regelmäßig überholt werden. Auf den denkmalgeschützten Holzsegler, der noch mit mehr als 150 Jahren regelmäßig in See sticht, trifft das in besonderem Maße zu: Zahlreiche alte Außenhautplanken und Spanten des Schiffsrahmens müssen entfernt und durch neue, aus abgelagertem Eichenholz gefertigte Bauteile ersetzt werden. Auch der Innenausbau des Seglers – Schotten, Kojen, Messe und einiges mehr – wird teilweise erneuert.

Die Werft in Hvide Sande ist einer der wenigen im Umkreis von einigen Hundert Meilen um Bremerhaven ansässigen Betriebe, die über die Kompetenzen und die technischen Vorrichtungen verfügen, um hölzerne Traditionsschiffe wie die »Grönland« zu bearbeiten. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Schiffszimmermannsarbeiten kann das historische Schiff wieder für mehrere Jahrzehnte sicher und verlässlich in Richtung Zukunft segeln.

Weitere Informationen und zwei neue Videos zur Geschichte und Sanierung der GRÖNLAND finden Sie hier