Hauke Pane, der Geschäftsführer der Reederei Hamburger Lloyd ist Chairman des German Branch vom Institute of Chartered Shipbrokers und seit 20 Jahren Mitglied im Prüfungsausschuss der Handelskammer.
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»Im internationalen Markt gibt es großen Bedarf an deutschen Schifffahrtskaufleuten«, sagt Hauke Pane im HANSA-Podcast. Allerdings habe das Image der Branche und damit das Interesse an einer Ausbildung zuletzt gelitten, daher seien neue Anstrengungen von der gesamten Branche nötig, es mangele unter anderem an Offenheit und Modernität.

Geschäftsführer der Reederei Hamburger Lloyd ist ein ausgewiesener Kenner der maritimen Aus- und Weiterbildung. Er ist Chairman des German Branch des angesehenen Institute of Chartered Shipbrokers (ICS) und seit 20 Jahren Mitglied im Prüfungsausschuss der Handelskammer.

HANSA Podcast Titelbild News 2x3 1In der neuen Podcast-Folge spricht Pane über einen Modernisierungsbedarf in Reedereien, die Vorzüge des Berufs und den »Sonderling« der dualen Ausbildung, Pläne des ICS, den Wettbewerb mit Bildungseinrichtungen wie der Hamburg School of Business Administration (HSBA) und der Berufsschule am Berliner Tor (HBT) sowie konzertierte Aktionen und über einen Vergleich mit der Ausbildung von Nautikern oder Schiffstechnikern.

Angesichts vieler schwerer Jahre und wegen Zweifeln an der Krisenfestigkeit der Branche hat die Ausbildung an Attraktivität verloren. Die Zahl abgeschlossener Ausbildungsverträge für Schifffahrtskaufleute gehen kontinuierlich zurück, von 366 vor zehn Jahren auf 178 in diesem Jahr. Auch das ICS verzeichnet ein geringeres Interesse für seine weiterführenden Studienangebote.

Der Bedarf an deutschen Fachkräften sei definitiv vorhanden, betont Pane. Nach Ansicht des erfahrenen Managers muss aber wieder verstärkt auf die vielen Vorteile des Berufs aufmerksam gemacht werden. Das gelte sowohl für den Unternehmen in Bezug auf die duale Ausbildung, als auch für das ICS, so der Reeder, der einige Ideen erläutert.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten beim ICS haben nach Meinung des Chairman den Vorteil, dass sie deutlich praxisorientierter sind als anderswo.

Das ICS will nach den Corona-bedingten Einschränkungen 2022 wieder Kurse anbieten,  auch virtuelle Veranstaltungen soll es geben. So wollen Pane und Co. auch Schifffahrtskaufleute aus Bremen, Leer, Kiel, Duisburg oder anderswo ansprechen.

Mit Blick auf die duale Ausbildung und den Nachwuchs ist ihm zwar nicht grundsätzlich bange, allerdings müsse an der einen oder anderen Stelle nachgebessert werden, um die Attraktivität wieder zu steigern. »Ich glaube, da braucht es ein bisschen mehr Offenheit und Modernität.« Dazu spricht Pane über Beispiele wie eine Abflachung von Hierarchien: »Die Zeiten mit weisen Ratschlägen und Steno-Diktat sind vorbei.«

Hier gehts zur neuen Episode vom HANSA Podcast. Jetzt kostenlos reinhören: