© Seeärztlicher Dienst
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Kurz vor der Corona-Pandemie hatte der in Hamburg ansässige Seeärztliche Dienst das komplett neue Medizinische Handbuch See zur medizinischen Versorgung an Bord veröffentlicht. Seit Anfang November 2021 sind die ergänzenden Notfallkarten, die in enger Abstimmung mit den aktiven Seeleuten entstanden sind, einsatzbereit.

Auf 540 Seiten ist das Handbuch zwischenzeitlich auch als Maritime Medical Handbook in englischer Sprache erschienen. Die zugehörigen kompakten Karten passen in die Notfalltasche und Erste-Hilfe-Kästen an Bord und ermöglichen den Schiffsoffizieren/Besatzungen vor Ort einen schnelleren Zugriff auf die wichtigsten medizinischen Informationen.

Philipp Langenbuch, Leiter des Seeärztlichen Dienstes: »Das ist gerade jetzt eine gute Sache, weil Seeleute ohne große öffentliche Aufmerksamkeit besonders unter den Folgen der Pandemie leiden mussten. Gemeinsam haben wir das Projekt ohne Verzögerungen mit viel Herzblut und Sachverstand realisiert.«

In der Entstehungsphase hatten 89 % der befragten Seeleute in einer Onlineumfrage bestätigt, dass durch Notfallkarten ihre Handlungssicherheit bei einer Notfallversorgung an Bord erhöht werden würde. Ihre Anregungen zu den Inhalten, dem Format, der Form und der Sprache (Kombination Deutsch / Englisch auf Vorder-/ Rückseite) wurden aufgegriffen und sind in die Konzeption eingeflossen.

Das Handbuch wie auch die Notfallkarten basieren auf einem integrierten, klar strukturierten System, das auch Grundlage der medizinischen Ausbildung von Schiffsoffizieren in Deutschland ist. Das Handbuch und die Notfallkarten sind auf Deutschen Seeschiffen Teil der vorgeschriebenen Ausrüstung, können aber von jedermann erworben werden.

Langenbuch ist überzeugt: »Mit der Kombination aus Handbuch und Notfallkarten schließen wir das fehlende Glied der Rettungskette zwischen Notfallort und Hospital an Bord. Wir verbessern so die Notfallversorgung an Bord deutscher Seeschiffe und setzen dabei international Maßstäbe. Die Nachfrage an Land und in der Sport- und Freizeitschifffahrt bestätigt zusätzlich die gute Arbeit meines Teams.«