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Der Chartermarkt in der Containerschifffahrt bleibt stabil mit deutlich moderateren Raten vor allem bei kurzen Laufzeiten.[ds_preview]

Nachdem sich die New ConTex-Kurve bereits vor ein paar Wochen abgeflacht hat, verfestigt sich nunmehr der Abwärtstrend. Experten bewerten dies aber nicht als Trendumkehr, sondern als eine Beruhigung eines zuvor überhitzten Marktes. Gerade die neuen Akteure, die Rekordraten für Kurzzeitchartern gezahlt hatten, machen wieder Platz für die klassischen Akteure.

Im Zuge dieser Entwicklung gab der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene Index -4,6% ab und notiert aktuell bei 3.209 Punkten. Die Rückgänge fielen in den verschiedenen Schiffsgrößen sehr unterschiedlich aus und reichen von gut -1% in den großen Klassen bis hin zu -7% für die 1.700-TEU-Schiffe, die vor allem vom Wegfall des kurzfristigen Geschäfts betroffen sind. Die Eigner können aber weiter mehr als »auskömmlich« verdienen – im Schnitt liegen die Erlöse um das 3,5fache über dem Vorjahresniveau.

Es gab weiter intensive Verhandlungen, aber eine überschaubare Zahl von Abschlüssen, berichten Makler. Die Marktkorrektur zeigt sich aber unter anderem für die Linienreederei CMA CGM, die mit der »Ionikos« (Baujahr 2009, 4.360 TEU) einen klassischen Panamax für durchaus moderate 90.000 $ für 3-4 Monate schließen konnte.

BAL zahlt für die 5.000-TEU-Einheit »S Santiago« (Baujahr 2006, 5.059 TEU) für einen vergleichbaren Zeitraum deutlich mehr, heißt es. MSC hat sich wiederum die noch etwas größere »Hedwig Schulte« (Baujahr 2011, 5.572 TEU) für »nur« 50.000 $/Tag gesichert, allerdings für 5 Jahre. Und noch einmal BAL ist für die Rekordrate der Woche verantwortlich – für die »Zhong Gu Jiang Su«, einen 2010 gebauten Panamax mit 4.860 TEU, werden über die kommenden 3 Monate 125.000 $/Tag fällig.

 

Da das Sub-Segment für dieses Jahr ausgetrocknet ist, konzentrieren sich die Charterer notgedrungen auf kleinere Schiffe, aber auch da schrumpft das Angebot. Insofern hält das Bemühen der Linien an, sich Einheiten zu sichern, die erst weit im Jahr 2022 frei werden.

Bei den Feedern scheint im Moment das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage recht ausgeglichen zu sein. Lediglich für Nischenmärkte ist es offenbar schwer, geeignete Tonnage zu finden. Die »JSP Anna« (Baujahr 2006, 868 TEU) erzielt bei BG Freight im europäischen Fahrtgebiet faire 21.000 $/Tag für 35-37 Monate, während die nahezu gleich große »NCL Alesund« (Baujahr 2006, 862 TEU) bei knapp kürzerer Laufzeit im Mittelmeer von ECL sogar noch 500 $/Tag mehr bekommt.

Repräsentative Fixtures

Fixtures 44-21
© HANSA

Auch die Frachtraten sinken weiter ab. Der SCFI gab allerdings nur leicht um 31 $ auf 4536 $/TEU ab. Beim WCI von Drewry ging es um -4,9% auf 9.195 $/FEU abwärts. Vor allem im Transpazifik-Verkehr in Ostrichtung liegen die Einbußen bei 7%-10%, etwas geringer ist das Minus von Asien ins Mittelmeer mit -3% oder nach Rotterdam mit -2%.

Der FBX von Freightos kletterte dagegen in der vergangenen Woche um 2% auf 10.525 $/FEU mit leichtem Zuwachs in allen Fahrtgebieten mit Ausnahme der Route von China zur US-Ostküste. (KF)