SAL, Hilke, Nordostpassage
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Die Schwergut-Reederei SAL hat erstmals ein Schiff auf die Nordostpassage geschickt. Die »Hilke« brachte Komponenten ins russische Korsakov.[ds_preview]

Abgelegt hatte der Schwergutfrachter in Montrose, die dreiwöchige Fahrt ging zur Insel Sachalin im äußersten Fernosten Russlands. Die Ladung, Komponenten für die Gas- und Ölindustrie, war von dem ebenfalls zur Bremer Harren & Partner-Gruppe gehörenden Projektlogistiker Combi Lift gebucht worden.

Das 2010 in China gebaute eisgängige Schiff (10.000 tdw) habe die Strecke trotz widriger Wetterbedingungen wie Temperaturen von -12° Celsius, Nebel und Eisgang erfolgreich bewältigt, heißt es bei SAL. Wegen des kurzen Tageslichts und der nautischen Schwierigkeiten sei es eine enorme Herausforderung für die Besatzung gewesen.

Nach ihrer Fahrt durchs Eis soll die »Hilke« im Semi-Liner-Service Ferner Osten – Europa beziehungsweise weltweit nach Bedarf eingesetzt werden. Weitere Fahrten anderer Schiffe im Hohen Norden seien aber vorstellbar.

Die Nordostpassage ist in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus der internationalen Schifffahrt geraten. Der Seeweg entlang der arktischen Küste Russlands ist etliche Tausend Kilometer kürzer als die Route durch den Suezkanal in Richtung Asien, ist allerdings nur einige Monate im Jahr bei zurückweichendem Eis befahrbar.

Während große Linienreedereien wie Maersk, MSC oder Hapag-Lloyd mit Rücksicht auf die Umwelt auf die Nutzung der Nordostpassage verzichten wollen, gibt es immer wieder einzelne Versuche, diesen Schifffahrtsweg zu erschließen.

Russland hat ehrgeizige Pläne, diese alternative Route zu entwickeln. Die russische Regierung forciert das Projekt mit Subventionen und Plänen für eine eigene Reederei. Mit der Terminal- und Logistikgruppe DP World hat der Staatskonzern Rosatom bereits ein Joint Venture zum Aufbau und Betrieb von Transport- und Logistik-Kapazitäten entlang der Nordostpassage gegründet.