Joe Biden, Hafenkräne, Cyber
US-Präsident Joe Biden (© White House)
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Veraltete Infrastruktur und die Covid-19-Pandemie haben die Seehäfen der USA an die Grenzen ihrer Kapazität und darüber hinaus gebracht. Der »Biden-Harris Action Plan for Americas Ports and Waterways« soll 17 Mrd. $ an Bundesmitteln in die Modernisierung der Hafeninfrastruktur der USA pumpen.[ds_preview]

Veraltete Infrastruktur und die Covid-19-Pandemie haben die Seehäfen der USA an die Grenzen ihrer Kapazität und darüber hinaus gebracht. Ein aktueller Bericht der American Society of Civil Engineers (ASCE) warnt, dass die Häfen vor großen Herausforderungen bei der Modernisierung der Infrastruktur und der Instandhaltung wichtiger Einrichtungen stehen. Viele US-Häfen haben außerdem Höhen- oder Tiefenbegrenzungen, sodass sie die immer größeren Post-Panamax-Schiffe nicht aufnehmen können. Die mit zunehmenden Schiffsgrößen steigenden Ladungsmengen belasten auch die veraltete landseitige Infrastruktur. Infolgedessen fließt mehr Containerverkehr durch eine geringere Anzahl von US-Häfen, die über entsprecheden zur Abfertigung der größten Schiffe und ihrer Ladung verfügen.

Nun hat die US-Regierung unter Präsident Joe Biden und Vize Kamala Harris eine Reihe konkreter Schritte angekündigt, um die Investitionen in Häfen, Wasserstraßen und Frachtnetze zu beschleunigen. Diese Ziele und Zeitpläne sollen die Bundesbehörden mobilisieren und den Grundstein für eine erfolgreiche Umsetzung des 17 Mrd. $ schweren »Bipartisan Infrastructure Deal« legen. Dieser Aktionsplan soll die Flexibilität für Hafenzuschüsse aus Bundesmitteln erhöhen, die Vergabe von Zuschüssen für Hafeninfrastrukturen beschleunigen, neue Bauprojekte für die Küstenschifffahrt, Binnenwasserstraßen und Seehäfen ankündigen und die erste Runde der erweiterten Zuschüsse für Hafeninfrastrukturen einleiten, die durch den Bipartisan Infrastructure Deal finanziert werden.

Als Sofortmaßnahme sollen »kreative Lösungen« für die derzeitigen Unterbrechungen der Lieferkette durch Flexibilität bei den Hafenzuschüssen unterstützt werden. Das US-Verkehrsministerium (DOT) soll den Hafenbehörden im ganzen Land die Möglichkeit geben, Einsparungen bei den Projektkosten zur Bewältigung der Herausforderungen in der Lieferkette umzuleiten.

Als weitere Maßnahme soll der Hafen Savannah durch die Finanzierung des Projekts der Georgia Port Authority für »Pop-up-Containerstellflächen« entlastet werden. Das soll die Georgia Port Authority in die Lage versetzen, mehr als 8 Mio. $ umzuverteilen, um bestehende Binnenanlagen in fünf solcher Stellflächen in Georgia und North Carolina umzuwandeln. Der Plan sieht vor, dass der Hafen von Savannah Container per Bahn und Lkw weiter ins Landesinnere verlagert, wodurch wertvolle Flächen in Hafennähe frei werden.

Zu den kurzfristigen Maßnahmen zählt auch die Bezuschussung von Programmen zur Modernisierung von Häfen und Schifffahrtsstraßen in Höhe von mehr als 240 Mio. $ innerhalb der nächsten 45 Tage. Das Port Infrastructure Development Grant Program ist das erste und einzige Bundeszuschussprogramm, das ausschließlich für Investitionen in die Hafeninfrastruktur bestimmt ist. Das US-Verkehrsministerium wird 230 Mio. $ für dieses Programm und 13 Mio. $ für das Marine Highway Program vergeben, um den Güterverkehr auf dem Wasser zu unterstützen.

Innerhalb der nächsten 60 Tage soll das U.S. Army Corps of Engineers Projekte für den Bau von Küstenhäfen und Binnenwasserstraßen festlegen. Das soll einen Fahrplan für die Bereitstellung von mehr als 4 Mrd. $ an Mitteln für die Reparatur veralteter Infrastruktur und die Vertiefung von Häfen für größere Frachtschiffe liefern. Innerhalb der nächsten 90 Tage sollen Prioritäten für die Modernisierung und Erweiterung der wichtigsten Importhäfen festgelegt werden. Dieser Plan sieht Investitionen in Höhe von 3,4 Mrd. $ vor, um veraltete Kontrolleinrichtungen zu modernisieren und einen effizienteren internationalen Handel zu ermöglichen.

Eröffnet wird auch der Wettbewerb um die erste Runde der Hafeninfrastrukturzuschüsse, die durch den Bipartisan Infrastructure Deal innerhalb von 90 Tagen finanziert werden sollem. Das US-Verkehrsministerium soll zusätzliche Mittel in Höhe von mehr als 475 Mio. $ für die Hafen- und Seestraßeninfrastruktur bereitstellen.

Neben der Bundesinvestition in die amerikanische Hafeninfrastruktur und Frachtnetzwerke soll auch Geld in andere kritische Elemente der amerikanischen Transportinfrastruktur fließen. 110 Mrd. $ werden für die Instandsetzung von Straßen und Brücken und die Unterstützung von großen Transformationsprojekten eingeplant.