Andreas Enger (Foto: Höegh Autoliners)
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Die skandinavische Car Carrier-Reederei Höegh Autoliners macht aus einem vagen Plan ein konkretes Finanz-Projekt: Das Unternehmen, an dem auch der Maersk-Konzern zu mehr als einem Drittel beteiligt ist, will an die Börse.[ds_preview]

Die RoRo-Reederei, die vor allem im Fahrzeug-Transport, aber verstärkt auch im Breakbulk-Markt unterwegs ist, gab heute die Absicht bekannt, eine Privatplatzierung neuer Aktien  durchzuführen und diese Aktien an der Euronext Growth Oslo zu notieren.

CEO Andreas Enger betonte: »Die Notierung an der Euronext Growth bestätigt unsere Ambitionen. Der globale Markt in unserem Sektor wird durch steigende Volumina und abnehmende globale Kapazitäten schnell stärker.«

Im Juni war bekannt geworden, dass dieser Schritt erwogen wird. Nun machte Höegh Details bekannt. Hintergrund ist ein Neubauprogramm für große Frachter mit alternativen Antriebsmöglichkeiten (Multi-Fuel, Ammoniak). Mit der Transaktion soll ein Bruttoerlös von etwa 1 Mrd. NOK erzielt werden, also umgerechnet rund 100 Mio. €. Die Mittel sollen »in erster Linie« zur Eigenkapitalfinanzierung von vier Schiffen der Aurora-Klasse verwendet werden, heißt es heute.

»Erhebliches Interesse« am Kapitalmarkt

Die vier Anker-Investoren LHC, KLP Kapitalforvaltning AS, Intertrade Shipping AS und Global Value Investment Corp haben sich bereits verpflichtet, im Rahmen des Angebots Aktien im Gesamtwert von etwa 425 Mio. NOK zu zeichnen, allein LHC hat eine Zusage für 250 Mio. NOK gegeben. Der Preis pro Aktie soll bei bis zu 21,00 NOK liegen, was einem Eigenkapitalwert des Unternehmens von 2,77 Mrd. NOK entspricht. Darüber hinaus habe man »erhebliches Interesse von mehreren internationalen Schifffahrtsspezialisten sowie anderen lokalen und internationalen Akteuren« erhalten, so die Mitteilung.

Aktuell gehört Höegh Autoliners zu 60,5% der Leif Höegh & Co Holdings AS (LHC), zu 38,2% der A.P. Møller – Mærsk und zu 1,3 % dem CEO des Unternehmens, Andreas Enger. Die Reederei betreibt eine Flotte von rund 40 Auto- und Lkw-Transportern (PCTC). Mit einer durchschnittlichen Kapazität von rund 6.700 Pkw-äquivalenten Einheiten (CEU) verfügt sie nach eigenen Angaben über die größte durchschnittliche Schiffsgröße der Branche.

»Neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte«

Die geplanten 9.100-CEU-Neubauten – »die größten und umweltfreundlichsten im Markt« sollen bei China Merchants Heavy Industry (CMHI) gebaut und ab dem zweiten Halbjahr 2024 abgeliefert werden. Darüber hinaus hat Höegh Optionen für weitere vier + vier Schiffe der Aurora-Klasse.

Leif O. Høegh, der Vorsitzende von Höegh Autoliners, sagte: »Wir freuen uns sehr, unsere Absicht bekanntzugeben, Höegh Autoliners an die Börse zu bringen und das nächste Kapitel in der Geschichte des Unternehmens aufzuschlagen. Durch die Kapitalbeschaffung und die Börsennotierung des Unternehmens werden wir in der Lage sein, Investitionen zu beschleunigen«.