Yara Birkeland im Hafen
© Kongsberg
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Das erste elektrisch betriebene und selbstfahrende Containerschiff der Welt hat seine Jungfernfahrt in den Oslofjord absolviert.[ds_preview]

»Wir sind stolz darauf, das erste vollelektrische und selbstfahrende Containerschiff der Welt präsentieren zu können. Es wird 1.000 t CO2 einsparen und 40.000 Fahrten von dieselbetriebenen Lastwagen pro Jahr ersetzen«, sagte Svein Tore Holsether, CEO von Yara. Am Freitagmorgen begrüßte er Premierminister Jonas Gahr Støre und den Minister für Fischerei und Meerespolitik Bjørnar Skjæran auf der »Yara Birkeland«, nachdem das Schiff seine Jungfernfahrt nach Oslo, Norwegen, absolviert hatte.

2022 soll die »Yara Birkeland« dann in den kommerziellen Einsatz starten. Seit der Ankündigung zum Bau dieses Schiffes, hat das Projekt in den verganenen Jahren bereits medial für einiges Aufsehen gesorgt. Der norwegische Düngemittelkonzern Yara International hat das Schiff in Zusammenarbeit mit der Kongsberg-Gruppe entwickelt. 2018 erging der Auftrag an die Werft Vard. Der Rumpf wurde von Vard Braila gebaut und auf den Vard-Werften in Brevik und Brattvaag komplettiert. Zuletzt hatte die Coronakrise noch für eine Verzögerung gesorgt, Ende November 2020 wurde das Schiff abgeliefert und seither ausgiebig getestet.

Die Yara Birkeland ist ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Partner, bei dem Kongsberg für die Entwicklung und Lieferung der gesamten neu entwickelten Technologie auf dem Schiff verantwortlich ist. Das Schiff wird von der Überwachungs- und Betriebszentrale von Massterly in Horten aus betrieben. Massterly ist ein Joint Venture zwischen Kongsberg und Wilhelmsen. Auch die Klassifikationsgesellschaft DNV ist beteiligt, ein weiterer Partner ist der Cargotec-Konzern über seine Tochter MacGregor, die das automatische Anlegesystem geliefert hat.

Nun beginnt eine weitere zweijährige Testphase der Technologie, in der das Schiff selbstfahrend gemacht werden und schließlich als autonomes, vollelektrisches Containerschiff zertifiziert werden soll. Das 80 m lange Schiff mit einer Tragfähigkeit von 3.200 t und einer Kapazität von 120 TEU soll Dünger von Yaras Produktionsstätte in Porsgrunn zu den Containerhäfen in Brevik und Larvik transportieren und so jährlich 40.000 Lkw-Fahrten ersetzen. Das Vorhaben hat staatliche Fördergelder in Höhe von 133,6 Mio. NOK erhalten.

Parallel zum Bau der Yara Birkeland hat Yara mit dem neu gegründeten Unternehmen Yara Clean Ammonia die Entwicklung von grünem Ammoniak als emissionsfreiem Treibstoff für die Schifffahrt eingeleitet. Als weltgrößter Düngemittelhersteller ist Yara zudem auf Ammoniak angewiesen, dessen Produktion weltweit 2% der eingesetzten fossilen Eenergie verschlingt, das entspricht etwa 1,2 % der global Treibhausgasemissionen.

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