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Das französisch-deutsche Start-up Searoutes hat einer Finanzierungsrunde 1,3 Mio. € eingesammelt. Zu den Investoren gehören der deutsche Unternehmer Wolf Scheder-Bieschin und der OHB-Konzern.[ds_preview]

Das in Marseille und Hamburg ansässige Start-up von Pierre Garreau und Carsten Bullemer hat ein Berechnungstool entwickelt, dass helfen soll, den CO2-Fußabdruck von Transporten transparent zu machen und zu reduzieren. Mit den neuen Kapitalmitteln soll die Entwicklung des 2019 gegründeten Unternehmens beschleunigt werden.

Die jüngste Finanzierungsrunde wurde von der von Wolf Scheder-Bieschin gegründeten Risikokapitalgesellschaft WSB Beteiligungsgesellschaft angeführt. Außerdem beteiligten sich mehrere Investoren »mit umfangreicher Erfahrung in den Bereichen Logistik und Frachtverkehr«, teilte Searoutes mit. Dazu zählen der Venture-Capital-Arm der in Bremen ansässigen Technologie- und Luft-/Raumfahrtgruppe OHB, Team ABC venture, die französische Reederei CMA CGM sowie »Angels« wie Thomas Sørbø, Gründer der Seefrachtraten-Benchmarking-Plattform Xeneta.

»Ich bin beeindruckt«

Darüber hinaus hatte das Start-up schon im August einen Zuschuss in Höhe von 1,1 Mio. € aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) bekommen, wodurch sich die Gesamtfinanzierung von Searoutes auf 2,4 Mio. € erhöht. Mit der Finanzierung werde »die beschleunigte Einführung der Lösung finanziert«, heißt es weiter. Man investiere weiterhin in Zusammenarbeit mit KI-Labors in die Forschung investieren, um den Transportzyklus  zu optimieren.

Scheder-Bieschin, der die Seed-Investitionsrunde leitete, sagte: »Searoutes gewinnt mit seinem innovativen Ansatz schnell die internationale Transportbranche für sich. Die Dienstleistungen schließen die Lücke zwischen den derzeitigen Marktlösungen und der Notwendigkeit, die Probleme des Klimawandels in der Lieferkette und in der maritimen Industrie anzugehen. Ich bin beeindruckt von der Technologie und der Forschung und Entwicklung zur Entwicklung leistungsfähiger komplexer Algorithmen für die Analyse und Verarbeitung von Daten.«

Rund 60 Großkunden

Das Start-up, das von ZEBOX, dem von der CMA CGM Group gegründeten Inkubator und Accelerator, gefördert wird, hat nach eigenen Angaben bereits rund sechzig Großkunden. Das Grundgerüst der Routing-Algorithmen wurde in Zusammenarbeit mit LIS – QARMA an der Universität von Aix-Marseille entwickelt. Die Technologie könne umfangreiche Datensätze mit Transportinformationen wie historische Schiffspositionen, Satellitendaten, Motorenspezifikationen, Fahrplaninformationen oder Wetterdaten verarbeiten »und in aussagekräftige Informationen umwandeln«.


Auch in der jüngsten Folge vom HANSA PODCAST gehen wir auf Start-ups in der maritimen Branche ein. Isabelle Rickmers, Gründerin und CEO von Turtle und ehemalige Geschäftsführerin von Zeaborn Ship Management spricht darin ausführlich über ihre digitale Jobbörse für das Crewing-Geschäft, ihren Neustart sowie Unterschiede zwischen dem traditionellen Schifffahrtsgeschäft und der Arbeit eines Start-ups.
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Rickmers Turtle Podcast