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Dem 3D-Druck für die Schifffahrt wird großes Potenzial bescheinigt. Eine Kooperation um die Klassifikationsgesellschaft American Bureau of Shipping (ABS) meldet jetzt einen Erfolg aus der Praxis auf See.[ds_preview]

Die Unternehmen ABS, ConocoPhillips Polar Tankers, Sembcorp Marine und 3D Metalforge hatten vor sechs Monaten ein Projekt auf dem Tanker »Polar Endeavour« gestartet. Die dort installierten additiv gefertigten Teile seien »nachweislich in gutem Zustand«, teilten die Partner heute mit.

Nach 3D-Druck und Laborerprobung sowie sechsmonatiger Betriebszeit wurden alle Teile von der Schiffsbesatzung inspiziert, gefolgt von einer Fernprüfung durch die Klasse.

3D Polar Endeavour Resize
»Polar Endeavour« (© ConocoPhillips Polar Tanker)

Patrick Ryan, ABS Senior Vice President, Global Engineering and Technology, zog ein positives Fazit: »Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung der Teile und dem erfolgreichen Abschluss des Projekts. Es ist ein wichtiger Schritt nach vorn für eine Technologie, die in der Zukunft der Schifffahrtsindustrie sicherlich eine bedeutende Rolle spielen wird.« ABS setzt sich dafür ein, dass diese Art von Teilen eingeführt wird, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.

Potentiell könnten die Teile auch an Bord von Schiffen und Offshore-Anlagen hergestellt werden, wodurch die Lieferkette und die Vorlaufzeiten für spezialisierte und komplexe Teile verkürzt und neue Effizienzgewinne durch Designinnovationen, kürzere Fertigungszeiten und eine bessere Verfügbarkeit der Teile erzielt werden sollen.

Im Rahmen der Kooperation wurde die additive Fertigung zur Herstellung von drei Arten von Teilen genutzt, »die in Bezug auf die Qualität konventionell gefertigten Produkten entsprechen oder diese sogar übertreffen können«. ABS hat diese Ersatzteile nun nach erfolgreichen Tests an Bord des Öltankers zugelassen. Sembcorp Marine sei nun in der Lage, so Entwicklungsleiter Simon Kuik, Teile maßzuschneidern, Materialverschwendung zu reduzieren und Ineffizienzen in der Lieferkette zu beseitigen.

Bei den drei Teilen handelt es sich um:

  • Getriebesatz und Getriebewelle für die Kraftstoffversorgungspumpe: Der Getriebesatz besteht aus einem Zahnrad, dass das mit der Pumpe verbundene Laufrad dreht, das wiederum eine Saugkraft erzeugt, um den Hohlraum mit Flüssigkeit zu füllen.
  • Flexible Kupplung für eine Pumpe für Schiffsabwasseranlagen: Die elastische Kupplung verbindet eine Antriebswelle mit einer weiteren Welle zur Kraftübertragung. Die beiden Wellen bestehen aus Metallteilen für zwei Kupplungsmuffen und aus nichtmetallischen Teilen für den Kupplungsstern.
  • Eine Düse für einen Frischwassererzeuger

Robert Noyer, Superintendent bei ConocoPhillips Polar Tankers, sagte: »Die überragende Leistung dieser Teile im Betrieb ist ein Beweis für die strengen Konstruktions-, Fertigungs- und Nachproduktionstests, die das an diesem Projekt beteiligte Team durchgeführt hat. Wir freuen uns auf zukünftige Gelegenheiten, unsere Schiffe mit dieser Technologie zu unterstützen.«