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Eine erhöhte Aktivität und eine knappere Tonnagesituation im Atlantik heben die Stimmung im Segment der Panamax-Bulker.[ds_preview]

Nach sechs düsteren Wochen, in denen die Raten teilweise ins Bodenlose fielen, macht sich wieder etwas Optimismus am Trockenfrachtmarkt breit. Der Baltic Dry Index beendet die Woche mit einem Plus von 214 Punkten bei 2.767. Die hohe Nachfrage nach Kraftwerkskohle und Anzeichen einer Stabilisierung im chinesischen Immobilen- und Bausektor lassen die Bulk-Schifffahrt hoffen.

Die größte Aufmerksamkeit zog diese Woche erneut das Panamax-Segment auf sich. Nach der vorherigen Talfahrt der Raten ging es wieder deutlich nach oben mit einer Verbesserung der Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Business von 15% auf knapp 23.600 $/Tag. Vor allem im Atlantik zeigt der Trend dank hoher Aktivität an der Ostküste Südamerikas und auch am Kontinent nach oben. Die Index-Rate für Transatlantik-Trips zog um 26% an.

Berichten zufolge tritt die 2012 gebaute »Falkonera« (81.641 tdw, Bj. 2012) bei Bunge eine Reise von der Ostküste Südamerikas mit APS-Anlieferung (Arrival Pilot Station) in die Skaw-Gibraltar-Range zu 38.500 $/Tag an. Für Rundreisen aus Asien via Ostküste Südamerika zurück nach Asien klettert das Ratenniveau allmählich zurück in die mittleren 20.000 $/Tag. Panocean hat zum Beispiel die 2019 gebaute »Darya Preeti« (81.981 tdw) zu 23.000 $/Tag eingechartert.

Positiver Trend im Capesize-Markt

Auch im Capesize-Segment hielt der positive Trend an, wobei dem Markt zur Wochenmitte erst kurzzeitig die Puste ausging, um dann wieder Tritt zu fassen. Die Durchschnittsrate (5TC) für den 180.000-Tonner verbesserte sich gegenüber letztem Freitag um 8% auf 32.400 $/Tag.

Die Supramaxe konnten dank knapper Tonnageverfügbarkeit im US-Golf und wieder anziehender Befrachtungsaktivität im asiatisch-pazifischen Raum etwas Boden gutmachen und sich um 3,5% auf 25.500 $/Tag steigern. Für die Handies endet die Woche mit einem leichten Minus von 1,4% auf 27.700 $/Tag für den 38.000-Tonner.

Im Pazifik blieb es bei einem Seitwärtstrend der Raten auf niedrigem Niveau – Makler sprechen von einer Bodenbildung und rechnen kommende Woche mit Steigerungen. Im Atlantik gaben die Charterraten am Kontinent und im US Golf deutlich nach. So bekam die 2017 gebaute »IVS Thanda« (37.715 tdw) nur noch 27.750 $/Tag für einen Trip vom US-Golf mit Getreide nach Marokko.

Weniger Anfrage für Shortsea-Verkehre

Im europäischen Shortsea-Verkehr verzeichneten Marktteilnehmer diese Woche eine Beruhigung auf der Ladungsseite mit weniger neuen Anfragen. Trotzdem bleiben die Tonnagesituation angespannt und der Ratentrend leicht aufwärts gerichtet. Der Branchendienst BMTI hob seinen European Short Sea Index noch einmal um 2,1% auf 42.85 Punkte an.

Tanker unter Druck

Die Raten der Rohöltanker stehen unterdessen weiter unter Druck. Die Charteranfragen für Dezember liegen bislang weit unter den Erwartungen. So verschlechterten sich die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC um 8% auf 13.900 $/Tag. Suezmaxe und Aframaxe büßten sogar 30% und 13% ein und lagen gestern bei 8.000 und 11.800 $/Tag.    (mph)