Quelle: Google Maps
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Heute ist der Start der Bauarbeiten für den Fehmarnbelt-Tunnel auf deutscher Seite gefeiert worden. 2029 sollen Autos und Züge durch den Unterwassertunnel rollen.[ds_preview]

Der Tunnel soll Engpässe beseitigen und eine Lücke im europäischen Verkehrsnetz schließen, wie Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, betonte: »Der Fehmarnbelt-Tunnel wird eines der größten und bedeutendsten Verkehrsinfrastrukturprojekte Europas im laufenden Jahrzehnt. Die Verbindung zwischen den beiden bedeutenden Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorten Kopenhagen-Malmö und Hamburg wird deutlich beschleunigt.«

Ab 2029 soll die Fahrt durch den 18 km langen Fehmarnbelt-Tunnel nur noch sieben Minuten mit dem Zug und zehn Minuten mit dem Auto dauern. Bisher verbinden Fähren die Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark. Neben Umweltverbänden war auch der Fährbetreiber Scandlines im Vorfeld gegen das Projekt vorgegangen.

Mit Planung, Bau und Betrieb des Fehmarnbelt-Tunnels ist die dänische Projektgesellschaft Femern beauftragt. Den Vorhabenträger für den deutschen Straßenteil des Tunnels vertritt die Bund/Länder-Projektgesellschaft DEGES. Seit das Bundesverwaltungsgericht am 3. November 2020 alle Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss abgewiesen hatte, besteht Baurecht für den Fehmarnbelt-Tunnel in Deutschland. In Dänemark hatte das Parlament 2015 ein Baugesetz für Fehmarnbelt-Tunnel erlassen.

Seeseitig wurde im September 2021 mit dem Aushub des Tunnelgrabens im deutschen Teil des Fehmarnbelts begonnen. Im Oktober 2021 hat der Bau der küstennahen Anlagen östlich des Fährhafens Puttgarden begonnen. Zunächst wird der äußere Rückhaltedamm als Teil des Tunnelportals errichtet. Dann folgen die ersten Teile des deutschen Arbeitshafens und der Landgewinnungsfläche.

Auf dänischer Seite wurde im Sommer 2020 mit dem Bau des Arbeitshafens bei Rødbyhavn begonnen. Mittlerweile ist die Baugrube ausgehoben, und der Rohbau wird für das Portalgebäude vorbereitet. Auch die Arbeiten an der Fabrik, in der die Tunnelelemente hergestellt werden, laufen. Ende 2023/Anfang 2024 wird dort voraussichtlich mit der Fertigung begonnen. Es ist geplant, das erste Tunnelelement 2024 abzusenken. Im Juli 2021 haben auf dänischer Seite die Aushubarbeiten für den 18 km langen Tunnelgraben begonnen. Derzeit sind mehr als 60 Arbeitsschiffe im Einsatz. Auch die Landgewinnung vor der Küste Lollands ist in vollem Gange.