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Auf der polnischen Werft Crist in Gdynia ist eine Hybridfähre vom Stapel gelaufen. Zu Wasser gelassen wurden ebenfalls zwei Schiffssektionen für ein Kreuzfahrtschiff.[ds_preview]

Die Doppelend-Hybridfähre mit der Baunummer P315 wird aktuell für die finnische Fährgesellschaft Finferries gebaut. »Der Stapellauf ist ein weiterer Meilenstein beim Bau des Schiffes«, so die Werft. Die Arbeiten würden nach Plan verlaufen. Die Ausrüstung des Schiffes soll in Kürze beginnen, gefolgt von der Vorbereitung des Schiffes für die Seeerprobung. Die Übergabe an den Reeder ist für die erste Hälfte des nächsten Jahres geplant.

Die Fähre soll mit Batterien, die per Landstrom geladen werden, fahren. Die Dieselgeneratoren dienen als Reservestromquelle, die bei schlechtem Wetter oder starker Eisbildung auf der Strecke eingesetzt wird, so Crist. Das neue Schiff wird 100,5 m lang und 17,4 m breit sein. Er bietet Platz für 90 Pkw und 372 Fahrgäste. Die Einheit wird von einer dreiköpfigen Besatzung betrieben

Schiffssegmente für MSC-Schiff

Die Crist-Werft hat ebenfalls zwei »Megablöcke« für die französischen Werft Chantiers de L’Atlantique mit den Baunummern V34 und M34 vom Stapel. Der Block V34 hat ein Gewicht von 9.500 t und weist eine Länge von 142 m sowie eine Breite von 43 m auf. Block M34 wiegt knapp fast 11.000 t und ist 171m lang und 40 m breit.

Die Werft liefert die Schiffssektionen laut eigenen Angaben vollständig ausgestattet aus, das heißt vollständig lackiert, alle Geräte und Schiffsinstallationen seien montiert und entsprechend geprüft und zertifiziert worden.

Der Schiffsblock mit der Arbeitsnummer V34 ist Teil des Kreuzfahrtschiffes »MSC Euribia«, die eines der größten Passagierschiffe der Welt sein wird. Sie wird mit einer BRZ von 181.541 vermessen sein und eine Länge von 331 m sowie eine Breite von 43 m aufweisen. Auch dieses Schiff erhält einen Hybrid-Antrieb. Der von Crist gebaute Teil befindet sich mittschiffs zusammen mit dem Teil des Maschinenraums, in dem bereits spezielle Rohrleitungen für den Gastransport verlegt wurden; in der nächsten Phase werden die LNG-Tanks installiert.

Der Antrieb der »MSC Euribia« wird aus vier Wärtsilä (12V und 16V) Dual-Fuel-Motoren bestehen, die in der Regel mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden sollen, gelegentlich auch mit 0,1 Prozent schwefelhaltigem Marinegasöl (MGO), so dass für das Schiff keine Scrubber notwendig sind, so die Reederei.

Außerdem erhält der Kreuzfahrer SCR-Katalysatoren, die Stickoxid-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduzieren, wenn das Schiff mit MGO betrieben wird. LNG biete eine ähnliche Stickoxid-Reduktion, so MSC. Zudem wird die »MSC Euribia« in Häfen seine Motoren abschalten und, sofern die Infrastruktur vorhanden ist, Landstrom beziehen können.