Evergreen Containerschiff Ever Union
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Die Betriebsgewinne der Linienreedereien werden nach Einschätzung von Marktbeobachtern 2021 alle Rekorde brechen. Eine neue Corona-Variante könnte bis zum Jahresende noch einmal für verbesserte Prognosen sorgen.[ds_preview]

Die operativen Gewinnspannen der Containerschifffahrtsunternehmen haben sich im dritten Quartal noch einmal verbessert, wobei die durchschnittliche Marge der zehn führenden Reedereien 56 % erreichte, verglichen mit einer durchschnittlichen Marge von nur 3,7 % im gleichen Zeitraum vor zwei Jahren, wie ein aktueller Bericht des Branchendienstes Alphaliner zeigt. Demnach könnten die zehn führenden Containerschifffahrtsunternehmen 2021 einen Betriebsgewinn (EBIT) in Höhe von 115 bis 120 Mrd. $ für ihre Schifffahrtsaktivitäten verbuchen – mehr als das Sechsfache des Betrags von 2020.

Die Vorhersage basiert auf den geschätzten Ergebnissen des vierten Quartals, die sich aus den Prognosen der zehn größten Unternehmen der Branche, gemessen an der TEU-Kapazität – mit Ausnahme des privaten Unternehmens MSC, das seine Finanzdaten nicht veröffentlicht – und den Schätzungen von Alphaliner ergeben. Die zehn Linien haben demnach in den ersten neun Monaten des Jahres bereits ein EBIT von fast 80 Mrd. $ erwirtschaftet. »Das jüngste Auftauchen der Omikron-Variante des Coronavirus könnte diese Prognosen noch weiter in die Höhe treiben«, mutmaßen die Analysten.

Hinsichtlich der Betriebsgewinnspannen im dritten Quartal behielten die taiwanesischen Reedereien die Nase vorn, wobei Evergreen einen Gewinn vor Zinsen und Steuern in Höhe von fast 70 % seiner Einnahmen erzielte. Die vier größten Reedereien, die aufgrund ihres geringeren Engagements in den wichtigsten Ost-West-Verkehren und auf dem Spotmarkt stets die niedrigsten Gewinnspannen erzielten, konnten ihren Rückstand jedoch ebenfalls leicht verringern. »Keine Reederei meldete Margen unter 45 %. Maersk (nur im Seeverkehr) verzeichnete mit 46,1 % den niedrigsten Wert«, so Alphaliner.

Im Vergleich zu den für dieses Jahr prognostizierten Gewinnen erzielten die zehn Unternehmen im vergangenen Jahr ein EBIT von insgesamt 17 Mrd. $, was einer jährlichen Betriebsmarge von 12,6 % entspricht.

Die außerordentlich hohen Barmittel, die die Linienreedereien erwirtschaften, verändern nach Einschätzung von Alphaliner bereits »die Struktur der Branche, da sich die Unternehmen für die Zukunft positionieren«: Während Maersk und CMA CGM die Barmittel für umfangreiche Investitionen in Luft-, Straßen- und Land-Assets nutzen sowie für Investments in Hafenterminals (Hapag-Lloyd, CMA CGM), konzentrieren sich andere wie MSC und Evergreen auf den Ausbau ihrer Flotten.