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Claes Berglund © ECSA
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Nach dem ersten Anti-Pirateneinsatz einer dänischen Fregatte vor Nigeria mit vier Toten rufen die europäische Reeder zu weiteren Maßnahmen gegen die Kriminellen im Golf von Guinea auf.[ds_preview]

Die europäischen Reeder zeigen sich besorgt über Piratenangriffe im Golf von Guinea. Der jüngste Zwischenfall vor Westafrika, in den ein mutmaßliches Piratenschiff und die dänische Fregatte »Esbern Snare« verwickelt waren, verdeutliche nur noch mehr, wie ernst die Bedrohung durch Piraten in der Region sei, meint der europäische Reederverband ECSA.

»Die Situation im Golf von Guinea hat für die europäische Schifffahrtsindustrie in den letzten Jahren höchste Priorität. Die Zahl der Piratenüberfälle und das Ausmaß der Gewalt geben Anlass zu großer Sorge für die Handelsschifffahrt und die Sicherheit der Seeleute, die in diesem Gebiet fahren«, erklärt ECSA-Präsident Claes Berglund.

Der Verband unterstützt weiterhin die Aktivitäten der EU im Golf von Guinea, einschließlich des im Januar 2021 eingeführten Mechanismus der koordinierten maritimen Präsenz (CMP). Dabei geht es um die Koordinierung der Ressourcen der Mitgliedstaaten in der Region sowie zum Aufbau von Kooperationen und Kapazitäten mit den Küstenstaaten. »Der jüngste Vorfall zeigt jedoch, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind, um dieses schwerwiegende Problem anzugehen, und dass die Anwesenheit von Marineeinheiten von entscheidender Bedeutung ist, um zu gewährleisten, dass Schiffe und ihre Besatzung sicher im Golf von Guinea fahren können«, heißt es nun vonseiten der ECSA.

»Der ECSA hat die Zusagen einiger EU-Mitgliedstaaten, in den vergangenen Monaten und Jahren Luft- und Seestreitkräfte in der Region einzusetzen, sehr begrüßt. Wir möchten die Mitgliedstaaten nachdrücklich ermutigen, diesem Thema hohe Priorität einzuräumen und angemessene Mittel zur Stärkung der maritimen Sicherheit im Golf von Guinea bereitzustellen«, so Berglund. »Zusammen mit den Kooperationsbemühungen und dem Aufbau von Kapazitäten in diesem Gebiet ist dies der Schlüssel zum Schutz von Handel und Entwicklung in der Region und weltweit.«