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Nach einer mehrmonatigen Dockliegezeit ist das deutsche Forschungsschiff »Polarstern« wieder auf Kurs Antarktis. Erst im Mai 2022 wird sie zurück in Bremerhaven erwartet.[ds_preview]

Der Polarforschungseisbrecher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven hat eine mehrmonatige und umfangreiche Dockliegezeit bei der Lloyd Werft Bremerhaven hinter sich. Während des seit dem Sommer andauernden Werftaufenthalts standen umfangreiche Wartungsarbeiten am 118 m langen und 25 n breiten und 11,5 n tiefgehenden Schiff statt. So wurden neben den allgemeinen schiffstechnischen Wartungsarbeiten unter anderem die Elektrokabel im gesamten Aufbaubereich erneuert, die Heckstrahlruder und der A-Rahmen gewartet und die Einrichtung der Kombüse wurde ausgetauscht worden. Seit der Indienststellung der »Polarstern« vor 39 Jahren ist das Schiff auf der Werft bestens bekannt, wurde es doch dort so häufig wie kein anderes Schiff gedockt, mittlerweile mehr als 70-mal.

Polarstern 28.09.2005 C. Eckardt
© Eckardt

Kürzlich nahm die »Polarstern« nunnzunächst Kurs auf die Kanaren. Von der Abfahrt in Bremerhaven bis zu den Kanaren werden zahlreiche Gerätetests und Kalibrationen der Sensorik am Schiff durchgeführt. Auf der Transitstrecke nach Kapstadt, das planmäßig um den 3. Januar 2022 angelaufen werden soll, erfolgt vom AWI die Vermessung des Meeresbodens sowie eine Atmosphärenforschung.

In der Antarktis, in der Region östlich der Neumayer-Station, erfolgen überwiegend geowissenschaftliche Arbeiten vom AWI und internationalen Partnern aus Kiel, Bremen, Köln, Mainz, Großbritannien, Australien und Neuseeland. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation müssen die Forscher hierfür 10 Tage vor dem Auslaufen in Kapstadt dann noch in Quarantäne. Im März 2022 stehen dann noch überwiegend ozeangraphische Arbeiten vom AWI in internationalen Forschungsprogrammen im arktischen Weddellmeer und im atlantischen Sektor des Südlichen Ozeans an.

Falls noch genügend Zeit vorhanden ist und es die Eisbedingungen erlauben, ist zum Ende der Sommersaison unter Umständen dann noch der Besuch der Neumayer-Station III im Rahmen einer Forschungsexpedition vorgesehen, wie eine Sprecherin des AWI mitteilte.

Der Transit von den Falklandinseln zurück in den Heimathafen Bremerhaven im Mai 2022 wird dann für Ausbildungsprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs genutzt. Die Rückkehr in Bremerhaven ist für den 31. Mai geplant.

Auch »Malik Arctica« im Einsatz für das AWI

Schon Mitte November übernahm das dänische Frachtschiff »Malik Arctica« an der Ausrüstungspier der Lloyd Werft Ausrüstungsmaterial des AWI für die Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis. Nach Auskunft der AWI-Sprecherin wird die »Malik Arctica« in dieser, nach wie vor von der Pandemie geprägten, Saison ausnahmsweise die Neumayer-Station III (NMIII) des Alfred-Wegener-Instituts versorgen. Es handelt sich dabei um eine gemeinsame Charter mit anderen Antarktis-forschenden Nationen. Geplant sind dabei die Übergabe von Treibstoff, Material und Proviant. Auf der Rückfahrt werden wissenschaftliche und logistische Güter als auch Entsorgungsgüter aufgenommen.

Mit dem eisverstärkten Frachtschiff wird aber kein Personalaustausch durchgeführt. Die »Malik Arctica« wird in den nächsten Tagen für einen Bunkerstopp in Kapstadt in Südafrika erwartet und um den 1. Weihnachtsfeiertag soll das Schiff in der Akta Bay in der Antarktis ankommen. Von hier aus geht es dann noch vor Silvester wieder zurück in Richtung Nordeuropa. Die Ankunft in Bremerhaven ist nach derzeitiger Planung für den 12. Februar 2022 vorgesehen.