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Ein sehr aktiver Markt im Pazifik hat diese Woche weiter für Auftrieb bei den Bulker-Raten gesorgt. Gegenüber der Vorwoche hat die Dynamik aber spürbar nachgelassen. Der Baltic Dry Index verbesserte sich gegenüber vergangenem Freitag um 101 auf 3.272 Punkte.[ds_preview]

Einen deutlichen Sprung auf der Ratenskala verzeichneten die Supramax-Bulker (Index-Typschiff: 58.000 tdw), deren Spotniveau im Trip-Business um 5% auf 28.065 $/Tag kletterte. Im US Golf und an der Ostküste Südamerikas herrschte gute Aktivität, vor allem aber im Pazifik. Haupttreiber soll der wieder zunehmende Kohleimport in China sein, berichteten Makler. So legten die Index-Raten in Asien deutlich überdurchschnittlich zu – um bis zu 12%.

Berichten zufolge konnten die Eigner der »LMZ Phoebe« (56.733 tdw, Bj. 2011) einen Trip mit prompter Anlieferung in Singapur via Indonesien nach China zu 31.000 $/Tag schließen. Zur Wochenmitte wurde zudem eine verstärkte Periodenaktivität verzeichnet, mit zwei Abschlüssen für Ultramaxe für bis zu 12 Monate zu 30.000 $/Tag mit Anlieferung im Mittelmeer und im US Golf.

Kleines Plus für Handies

Auch die kleineren Handies konnten sich noch etwas steigern – um 1% auf knapp 28.300 $/Tag, dank Zugewinnen in Asien und in Südamerika, wo das Tonnageangebot auch aufgrund ausbleibender Ballaster aus anderen Gebieten sehr angespannt ist. Die relativ kleine »Rea« (32.755 tdw, Bj. 2010) tritt für Cargill eine Reise mit Getreide von Argentinien nach Algerien zu 37.750 $/Tag an, während der Neubau »Kashing« (37.440 tdw, Bj. 2021) für Weco eine Komplettladung Stahl für 47.000 $/Tag von Brasilien zur Westküste Südamerikas befördert.

Durchwachsener verlief die Woche für die großen Bulker – mit anfänglichen Zugewinnen, die anschließend wieder abbröckelten. Nur dank der knappen Tonnageverfügbarkeit im Atlantik können die Capes (180.000 tdw) die Woche noch mit einem Plus von 5% bei 40.035 $/Tag beschließen. Am Mittwoch hatte das Ratenniveau noch bei über 43.000 $/Tag gelegen. Die Panamaxe verzeichneten im Atlantik zunehmenden Druck auf die Raten und beenden die Woche mit einem Minus von 2% bei 27.610 $/Tag.

Shortsea: Weiter aufwärts

Für die europäische Shortsea-Schifffahrt hält die Aufwärtstendenz bei den Raten weiter an. So hob der Branchendienst BMTI seinen European Short Sea Index erneut um 1,6% auf 44.87 Punkte an. Die heftigen Stürme in der Biskaya und in der Nordsee hätten die Tonnageverfügbarkeit noch einmal vermindert, heißt es. Da viele Schiffe bereits bis weit in den Januar beschäftigt seien und auf jede Spotposition nach wie vor mehrere Ladungen kämen, sei bis Weihnachten wohl mit keiner Abschwächung zu rechnen, berichtet ein britischer Makler.

Auftrieb für Tanker

Am Tankermarkt taten sich die Suezmaxe diese Woche mit deutlichen Verbesserungen hervor. Erhöhte Charteranfragen besonders für Verladungen ex US Golf und Westafrika sorgten für Auftrieb bei den Raten. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der Suezmaxe zogen folglich um 45% auf 13.500 $/Tag an. Dank erhöhter Aktivität im Mittelmeer konnten sich auch die Aframaxe leicht auf 13.700 $/Tag steigern. Für die VLCC ging es bei mäßiger Nachfrage im Persischen Golf wieder um 28% auf 10.700 $/Tag runter.      (mph)