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Naviris, das Joint Venture von Fincantieri und Naval Group, verstärkt die Zusammenarbeit mit Navantia füe eine Modulare Mehrzweck-Patrouillen-Korvette (MMPC). Ziel ist letztlich die Entwicklung gemeinsamer europäischer Marinefähigkeiten.[ds_preview]

Vor dem Hintergrund verschiedener Bedrohungen für die Europäische Union, wie zunehmende Spannungen zwischen Großmächten, illegale Einwanderung oder Terrorismus, hat das Konsortium unter der Leitung von Fincantieri, Naval Group und Navantia, das von Naviris koordiniert wird, nun einen Industrievorschlag im Zusammenhang mit der MMPC-Ausschreibung des Europäischen Verteidigungsfonds (EEF) eingereicht.

In den letzten Jahren und insbesondere 2021 wurden zunehmend Forderungen laut, dass die Europäer sowohl im Rahmen der NATO als auch im Rahmen der gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik Verantwortung für ihre eigene Sicherheit übernehmen sollten. Mehrere Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben wiederholt die Notwendigkeit unterstrichen, gemeinsame militärische Fähigkeiten zu entwickeln, um den Herausforderungen zu begegnen.

Die Industriepartner sind der Meinung, dass nun der richtige Zeitpunkt für eine »echte, konkrete und wertschöpfende Zusammenarbeit im Rahmen eines gemeinsamen Programms« zur Schaffung der ersten gemeinsamen europäischen Seeverteidigungskapazitäten ist. Dabei orientiert man sich am bereits bestehenden strategische Programm der European Patrol Corvette (EPC) im Rahmen der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (PESCO) von Italien, Frankreich, Spanien und Griechenland.

»Durchbruch gegenüber derzeitigen Kriegsschiffen«

Auf der Grundlage eines einheitlichen Rahmens von Normen und unter Verwendung gemeinsamer technischer Methoden soll das Schiffsdesign nun »in bester Zusammenarbeit von Konzeptstudien bis zum ersten Entwurf« entwickelt werden. Das Design werde einen Durchbruch gegenüber den derzeitigen Kriegsschiffen darstellen, da es modular, flexibel, energieeffizienter, umweltfreundlicher, sicherer, interoperabler und cyber-sicherer sein soll.

Angestrebt wird im EPC-Programm eine neue Klasse von Kriegsschiffen mit unterschiedlichen Abmessungen, Bewaffnung und Antriebssystemen. Beispielsweise soll es einen für die Oberflächen- (ASuW) und Flugabwehr (AAW) optimierten Typen mit der Möglichkeit der U-Boot-Bekämpfung (ASW) und mit Selbstverteidigungsfähigkeiten geben. An dieser Version ist vor allem Griechenland gelegen. Ein weiterer Typ soll auf die Anti-Oberflächenkriegsführung (ASuW) ausgelegt sein und mit einer Reichweite von 10.000 sm bei 14 kn auch der Sicherung französischer Überseeterritorien dienen. Italien und Spanien sind wiederum an einem für Patrouilleneinsätze ausgelegten Schiff interessiert.