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Sechs führende Schifffahrtsversicherer wollen Transparenz über Kohlenstoffemissionen. Ähnlich den schiffsfinanzierenden Banken, will man durch Anwendung der sogenannten Poseidon Principles die Portfolios dekarbonisieren.[ds_preview]

Die Unterzeichner der Poseidon Principles for Marine Insurance verpflichten sich, die Klimaausrichtung ihrer Kasko- und Maschinenportfolios zu bewerten und offenzulegen und sie mit zwei Zielkursen zu vergleichen: einem, der mit einer 50-prozentigen Reduktion der jährlichen CO2-Emissionen bis 2050 im Vergleich zu 2008 verbunden ist – in Übereinstimmung mit der Initial GHG Strategy der International Maritime Organization -, und einem, der mit einer 100-prozentigen Reduktion der Emissionen bis 2050 verbunden ist. Außerdem wird ein dritter Zielpfad eingeführt werden, um den vollständigen Dekarbonisierungspfad auf Null-THG-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus auszurichten, um die Ambitionen von Netto-Null-Verpflichtungen wie der NZIA zu erfüllen und eine emissionsfreie Zukunft für die Schifffahrt zu unterstützen.

Zu den ersten Unterzeichnern gehören Swiss Re, Gard, Hellenic Hull Management, SCOR, Victor International und Norwegian Hull Club. Es wird erwartet, dass weitere Seeversicherer in naher Zukunft beitreten werden. Weitere Mitglieder, die die Initiative unterstützen, sind Willis Towers Watson, der nordische Verband der Schifffahrtsversicherer Cefor und EF Marine. Auch Makler, Clubs und andere wichtige Stakeholder der Seeversicherung verpflichten sich, die Prinzipien als assoziierte Mitglieder zu unterstützen.

Die Poseidon-Prinzipien für die Schifffahrtsversicherung basieren auf der Methodik der Poseidon-Prinzipien für Finanzinstitute und wurden von führenden Schifffahrtsversicherern und Interessenvertretern der Branche mit fachlicher Unterstützung durch das Global Maritime Forum, das Swiss Re Institute und UMAS entwickelt. Die International Union of Marine Insurers (IUMI) ist ein unterstützender Partner.

»Als Risikomanager, Versicherer und Investoren spielt die Versicherungsbranche eine Schlüsselrolle«

»Die Umstellung auf Netto-Null-Emissionen ist ein gewaltiges Unterfangen, und wir schätzen die Bemühungen der Schifffahrtsbranche. Als Risikomanager, Versicherer und Investoren spielt die Versicherungsbranche eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung des Übergangs zu einer Netto-Null-Wirtschaft. Die Poseidon-Prinzipien werden sowohl unseren Institutionen als auch unseren Kunden dabei helfen, die Klimaausrichtung ihrer Zeichnungsportfolios quantitativ zu bewerten und offenzulegen und so die Entscheidungsfindung auf strategischer Ebene zu verbessern und eine nachhaltige Zukunft für alle zu gestalten«, sagt Patrizia Kern, Marine Head bei Swiss Re Corporate Solutions und Vorsitzende des Redaktionsausschusses für die Poseidon Principles for Marine Insurance.

»Wir müssen zusammenarbeiten, um die Herausforderung des Klimawandels zu bewältigen. Die Poseidon Principles für die Schifffahrtsversicherung sind ein wichtiger Beitrag der Schiffskasko-Versicherungsbranche. Die Grundsätze geben uns ein gemeinsames Instrument an die Hand, mit dem wir die Fortschritte im Laufe der Zeit überwachen können. Als führender Transportversicherer werden wir mit unseren Mitgliedern und Kunden zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Grundsätze und die angewandten Methoden so praktisch und einfach wie möglich sind«, sagt Rolf Thore Roppestad, Vorstandsvorsitzender von Gard und stellvertretender Vorsitzender des Redaktionsausschusses.

Die Initiative macht die Schifffahrtsversicherung zur ersten Branche, die eine sektorspezifische Methodik zur Unterstützung der Ambitionen der Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) einführt, in der sich die Mitglieder dazu verpflichten, ihre Underwriting-Portfolios bis 2050 auf Netto-Null-THG-Emissionen umzustellen, was mit einem maximalen Temperaturanstieg von 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau bis 2100 vereinbar ist, um zur Umsetzung des Pariser Abkommens COP21 beizutragen.