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Weitere Finanzhilfen sollen den MV Werften ermöglichen, das Kreuzfahrtschiff »Global I« zu Ende bauen. Allerdings sind die Zusagen des Landes und des Bundes an Bedingungen geknüpft.[ds_preview]

Mit Mitteln aus dem staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds sollen die MV Werften das zu rund 75% fertiggestellte Kreuzfahrtschiffd »Global I« zu Ende bauen können. Es geht um insgesamt 130 Mio. €. Etwa 77 Mio. € sind über Kreditbürgschaften des Landes Mecklenburg-Vorpommer abgesichert, jeweils 26,5 Mio. € sollen der Bund und Genting, der Mutterkonzern der MV Werften, beisteuern.

Die Landesregierung hatte eine weitere Unterstützung für die Werften davon abhängig gemacht, dass auch der Bund sich an diesen Rettungsbemühungen beteiligt. Der Finanzausschuss des Landtages in Schwerin soll heute das Vorhaben absegnen, berichtet der NDR.

Genting mit Sitz in Hong Kong hatte die Werften in Rostock, Wismar und Stralsund 2016 gekauft, um für die konzerneigenen Reedereien Kreuzfahrtschiffe zu bauen. Bislang wurden das Expeditionskreuzfahrtschiff »Crystal Endeavor« und mehrere Flusskreuzfahrtschiffe abgeliefert worden. Nach der »Global I« soll eigentlich noch ein Schwesterschiff gebaut werden.

Infolge der Corona-Pandemie war der asiatische Mutterkonzern Genting in finanzielle Schieflage geraten. Der Bund hatte bereits Geld für die MV Werften bereit gestellt, sie erhielten insgesamt rund 300 Mio. € aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds.

Ohne weitere Finanzhilfen hätte den MV Werften bereits Anfang kommenden Jahres die Zahlungsunfähigkeit gedroht. Die Gewerkschaft IG Metall hatte jüngst eine Perspektive für alle Standorte gefordert und eine Verlängerung der Kurzarbeit ins Spiel gebracht. Auch ein Verkauf einzelner Standorte sollte erwogen werden – in Bremerhaven (Lloyd Werft) gebe es mit der Rönner-Gruppe und in Stralsund mit der Stadt und Nordic Yards mögliche Käufer.