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Der Energieversorger Uniper hat sich die Lieferung von CO2-armem Ammoniak durch den russischen Rohstoffkonzern Novatek gesichert. Importiert wird über Wilhelmshaven.[ds_preview]

Die vertraglich vereinbarten Volumina sollen zukünftig an Unipers Kunden in Deutschland und Nordwesteuropa geliefert werden. Dazu entwickelt Novatek derzeit auf der Jamal-Halbinsel im Nordwesten Sibiriens eine Anlage zur Herstellung des CO2-armen Ammoniaks aus Erdgas. Das bei der Umwandlung in Wasserstoff entstehende Kohlendioxid wird während der Herstellung durch eine hocheffiziente unterirdische Speicherinfrastruktur aufgefangen und gespeichert.

Parallel steigt Uniper nach eigenen Angaben in die Planung eines Ammoniak-Import-Terminals in Wilhelmshaven ein, das mit einem Speicher und einem mit Ökostrom betriebenen Cracker ausgestattet werden soll. Zudem ist eine Elektrolyseanlage in der Größenordnung von 410 Megawatt geplant.

Das importierte Ammoniak (NH3) kann im Cracker in seine Bestandteile Wasserstoff und Stickstoff zerlegt werden. Alternativ kann Ammoniak auch als Rohstoff oder Kraftstoff direkt an die Abnehmer geliefert werden. Jährlich könnten rund 295.000 t Wasserstoff produziert und damit nach Unternehmensangaben rund 10% des Bedarfs für ganz Deutschland im Jahr 2030 gedeckt werden.

Durch modernste Technologie und eine hoch optimierte Produktion und Logistik wollen Novatek und Uniper demnach sicherstellen, dass der CO2-Fußabdruck des gelieferten Ammoniaks weit unter dem von der EU vorgebenen Schwellenwert bleibt, heißt es.

»Dieses Projekt kann einen wesentlichen Anteil des Bedarfs an CO2-armem Wasserstoff in Deutschland decken«, sagt Uniper-CEO Klaus-Dieter Maubach. Deutschland werde auf Importe angewiesen sein. »Deshalb wollen wir Wilhelmshaven als Drehscheibe etablieren.«

Uniper hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist das drittgrößte börsennotierte deutsche Energieversorgungsunternehmen. Zusammen mit ihrem Hauptaktionär Fortum ist Uniper außerdem der drittgrößte Erzeuger CO2-freier Energie in Europa.