Flotten von MSC und Wan Hai wachsen am stärksten

Die zwölf größten Linienreedereien haben ihre Transportkapazität 2021 teils deutlich ausgebaut. Während manche auf Neubauten setzten, machte es bei anderen ein Mix aus Charter-, Gebraucht- und Neutonnage.[ds_preview]

Der Branchendienst Alphaliner hat die Kapazitäten der der Top-12-Reedereien im Jahresvergleich untersucht. Insbesondere MSC hat auf dem Secondhand-Markt zugeschlagen, mehr als 100 Kaufabschlüsse wurden im letzten Jahr gemeldet. Die Reederei hatte ihre Flotte im ersten Halbjahr 2021 bereits um fast 178.000 TEU (oder 4,6%) erweitert, zum Jahresende waren es 411.000 zusätzliche Stellplätze, was einer Steigerung um 10,7% entspricht.

Zum Kapazitätswachstum bei MSC trug auch die Ablieferung mehrerer Neubauten bei, darunter fünf weitere 23.782-TEU-Schiffe von Daewoo. Die in Genf ansässige Reederei rückt immer näher an die dänische Reedereigruppe Maersk heran, die ihre Spitzenposition nach Einschätzung von Alphaliner bald verlieren wird. Die Maersk-Flotte wuchs im vergangenen Jahr nur um 3,4%.

Evergreen verzeichnete mit 199.250 TEU (+15,6 %) das zweitgrößte Flottenwachstum in TEU unter den zwölf größten Reedereien im Jahr 2021. Während das Wachstum bei MSC um 10,7 % durch eine Mischung aus Schiffskäufen, Schiffscharter und der Übernahme von Neubauten erzielte, baute Evergreen die Flotte mit der Indienststellung neuer Schiffe aus. Neben vier Schiffen der A-Klasse mit 24.000 TEU gingen zehn Schiffe der F-Klasse mit 12.000 TEU in Betrieb.

Prozentual am stärksten (+31,7 %) vergrößerte Wan Hai Lines die Flotte. Die Reederei hat dafür Secondhand-Tonnage gekauft und zusätzliche Schiffe gechartert. Durch die Ablieferung elf kleiner Schiffe mit 2.038–3.055 TEU kamen weitere 26.500 Stellplätze hinzu. ZIM kaufte 2021 die ersten Schiffe aus zweiter Hand, der größte Teil des Flottenwachstums von 14,9% kam durch die Charter zusätzlicher Schiffe für die Asien-Nordamerika-Dienste zustande.

HMM vergrößerte mit acht neuen Schiffen mit 16.010 TEU ihre Flotte um 14 %. Die Reederei hatte bereits 2020 durch die Ablieferung von zwölf 24.000-TEU-Neubauten ein Wachstum von 85% im Jahr verzeichnet. Bei ang Ming beträgt das Plus 7,5%.

Nur bei drei Reedereien in Alphaliners Top-12 wurde die Kapazität reduziert. Die Cosco-Gruppe (-3,2%) und die japanische ONE (-3,4%) hatten keine größeren Neuablieferungen geplant und konnten nicht ihre gesamte gecharterte Tonnage halten. Die Flotte von PIL schrumpfte um 7,2%.

Die Neuablieferung von Chartertonnage erklärt das relativ geringe Wachstum bei Hapag-Lloyd (+1%) und CMA CGM (+5,4%). »Der von der französischen Reederei verzeichnete Prozentsatz ist bemerkenswert niedrig, wenn man bedenkt, dass sie fünf Megamax-Einheiten mit 23.100 TEU und acht Neo-Panamax-Einheiten mit 15.000 TEU in Dienst gestellt hat«, so Alphaliner. Bei einem durchschnittlichen Flottenwachstum aller zwölf führenden Reedereien im vergangenen Jahr von 5, % konnte CMA CGM ihren Marktanteil aber halten.

Kapazitätsentwicklung der Top 12 Linienreedereien (Quelle Alphaliner):