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Noch ist der Chartermarkt in der Containerschifffahrt zu Jahresbeginn ruhig. Doch bei unverändert hoher Nachfrage könnten die Raten erneut deutlich steigen.[ds_preview]

Alle Anzeichen deuten nach der Einschätzung von Maklern auf einen sehr aktiven Januar hin. Am Markt ist das Angebot für Schiffe aller Größen knapp, so dass demnächst sogar Abschlüsse auf dem Rekordniveau vom Spätsommer 2021 möglich scheinen. In jedem Fall bleiben Schiffseigner gegenüber den Charterern in einer komfortablen Verhandlungssituation und dürften weiter am Preishebel sitzen – sei es für eine Charter oder einen möglichen Verkauf am Secondhand-Markt.

Besonders viele Aktivitäten werden im Feeder-Segment erwartet, wo die Anfragen in den ersten Tagen des Jahres stark zugenommen haben, berichten Makler. Für 2.500-TEU-Einheiten war demnach bereits ein Ratenaufschwung absehbar, heißt es. Für eine Laufzeit von 6-12 Monaten sind demnach rund 68.000 $/Tag fällig, rund 4,6% mehr als noch im alten Jahr. Die Rate für 1.700-TEU-Schiffe klettert demnach sogar um 7,4% von 47.500 $/Tag auf 51.000 $/Tag. Für Post-Panamax-Schiffe mit 6.800 TEU, sofern überhaupt verfügbar, könntne demnächst 125.000 $/Tag fällig werden – das wäre ein Aufschlag von knapp 7%.

 

Der New ConTex folgte dem Trend und legte gegenüber der Vorweihnachtswoche um 59 auf 2.673 Punkte (+2,3%) zu. Zum Vergleich: Vor Jahresfrist stand er bei 720 Punkten.

Auch die Frachtraten verharren auf ihrem hohen Stand. Der WCI von Drewry notierte zuletzt bei 9.409 $/FEU und damit um 80 % höher als in der gleichen Woche des Jahres 2021. Die Raten von Schanghai in die USA kletterten um jeweils 3% auf 10.520 $/FEU (Westküste) bzw. 13.518 $/FEU (Ostküste). Auf den Atlantikrouten lag der Anstieg sogar bei 5%. Angesichts des nahenden Neujahrsfestes in China erwartet Drewry weitere Verteuerungen. Für eine zusätzliche Verschärfung der ohnehin angespannten Situation könnte die restriktive »No Covid«-Politik Chinas sorgen, die im Hafen von Ningbo bereits für Verzögerungen in der Abfertigung sorgt. (KF)