Heike Winkler (Foto: WAB)
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Der deutsche Offshore-Verband WAB hat das Ziel des Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministers Robert Habeck, den Ausbau der Erneuerbaren Energien »drastisch zu beschleunigen und alle Hürden und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen« begrüßt, fordert nun von der Bundesregierung aber schnelles Handeln.[ds_preview]

Ergänzend zur Vorstellung der »Eröffnungsbilanz Klimaschutz« vom Grünen-Politiker schlägt der Windindustrie- und Wasserstoffverband vor, den zum Ende des Jahrzehnts geplanten Offshore-Wind-Zubau nach vorne zu entzerren. Es solle frühere Ausschreibungen für Offshore-Windparks geben, mit deren Hilfe der Offshore-Windenergieausbau beschleunigt wird. Eine weitere Stellschraube dafür ist ein schnellerer Netzausbau.

Offshore Windpark
Foto: Hero Lang

»Die stabilen Windverhältnisse auf der Nordsee liefern grundlastnahen Strom. Wir fordern, dass die von Bundesminister Habeck vorgeschlagenen beschleunigten Genehmigungsverfahren für Windenergie an Land und auf See umgehend in die jeweiligen Gesetze verankert werden und die erforderlichen Netzausbaumaßnahmen ermöglichen«, sagte Jens Assheuer, Vorsitzender des WAB-Vorstands.

Für den erforderlichen Klimaschutz sowie für Wertschöpfung und Beschäftigung sei es wichtig, die Ausschreibungsmengen für Windenergie auf See schnellstmöglich zu erhöhen. »Die kurzfristig geplanten Ausschreibungsmengen sind deutlich zu niedrig, um dem Ziel der neuen Bundesregierung gerecht zu werden. Nur ein gleichmäßigerer Zubau, der nach vorne entzerrt wird, ermöglicht es, das Potenzial für Wertschöpfung und Beschäftigung zu heben«, so WAB-Geschäftsführerin Heike Winkler.

Konkret sollte die Bundesregierung nach Ansicht des Verbands die Voruntersuchung der ursprünglich für Auktionen in den Jahren 2023 und 2024 geplanten Flächen beschleunigen und die Kapazitäten von bis zu 3,8 GW früher ausschreiben. So könnten diese Projekte schon vor 2028 und 2029 ans Netz gehen, was den zu befürchtenden Ausbaustau zum Ende des Jahrzehnts entzerren würde. Eine weitere zu prüfende Option wäre, schon früher als bislang auf effizientere Netzanbindungssysteme zu setzen, die Windparks mit 2 GW bündeln statt bislang mit 900 MW.

»Das von 5 auf 10 GW verdoppelte Ausbauziel für Elektrolyseure ist angesichts des zu erwartenden Bedarfs sinnvoll, macht aber frühere Ausschreibungen noch dringender. Die Bundesregierung sollte zudem schnellstmöglich die für ›grünen‹ Wasserstoff notwendigen Offshore-Wind-Ausbaumengen in der deutschen Nord- und Ostsee definieren. Wichtig ist zudem, dass sich die Bundesregierung auch auf europäischer Ebene für geeignete Rahmenbedingungen einsetzt, um den gewünschten Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu ermöglichen«, sagte Winkler.