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Die Europäische Kommission will die geplante Fusion von Hyundai und Daewoo blockieren. Befürchtet wird eine marktbeherrschende Stellung beim Bau von LNG-Tankern.[ds_preview]

Die Übernahme von Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) durch Hyundai Heavy Industries (HHI) führe zu einer beherrschenden Stellung des neuen Unternehmens. Die Entscheidung bezieht sich konkret auf den Bau von großen LNG-Tankern – für sie gäbe es faktisch keinen Wettbewerb mehr. Die EU sieht diese Schiffe jedoch als essentiell bei der künftigen Energieversorgung in Europa an.

»Da keine Abhilfemaßnahmen vorgeschlagen wurden, würde ein Zusammenschluss zu weniger Anbietern und höheren Preisen führen. Aus diesem Grund haben wir den Zusammenschluss untersagt«, erklärte die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Die EU schätzt den Markt für LNG-Neubauten in den letzten fünf Jahren auf 40 Mrd. €. 50% aller Aufträge für LNG-Tanker stammen aus Europa, heißt es weiter. Vom gesamten weltweiten Neubau-Volumen entfielen 60% auf DSME/HHI.

Als mögliche Abhilfemaßnahmen hatte die EU unter anderem vorgeschlagen, einen Teil des künftigen Werftenkonzerns zu verkaufen. Der geplante Zusammenschluss, der im März 2019 bekannt gegeben worden war und bei dem HHI für rund 1,8 Mrd. $ einen Anteil von 55,72 % an DSME übernehmen will, hat hingegen die Zustimmung aus China, Singapur und Kasachstan erhalten.