Im Ranking der wichtigsten Schifffahrtsstandorte führt weiter Singapur. Hamburg schafft es im Leading Maritime Cities Report 2022 noch in einer Katergorie in die Top 5.[ds_preview]
Der Leading Maritime Cities (LMC) Report 2022 zeigt auf, welche globalen Drehkreuze die beste Infrastruktur, Technologie, Finanzen und Weltklasse-Talente bieten, um die maritime Gemeinschaft zu vernetzen und zu fördern. Seit der Veröffentlichung der letzten Ausgabe des LMC-Berichts im Jahr 2019 hat es viele dramatische Entwicklungen gegeben. Während die Pandemie weiter andauert, ist die Klimakrise die wichtigste Triebkraft für Veränderungen. Schiffseigner, Befrachter, Ladungseigner und Kreditgeber bereiten sich auf eine kohlenstofffreie Zukunft vor. Die fortschreitende Digitalisierung, einschließlich der Häfen und der Lieferkette, unterstützt und beschleunigt die Entwicklung effizienterer Lieferketten.
»Maritime Städte und Cluster entwickeln einzigartige Strategien, um diese globalen Veränderungen zu bewältigen. Sie werden mit neuen Geschäftsmodellen, die den Wandel vorantreiben, eine führende Rolle bei der grünen Wende spielen«, sagt Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV Maritime. Der LMC-Bericht wird in Zusammenarbeit zwischen der Klassifikationsgesellschaft DNV und Menon Economics erstellt. Wie bisher werden die einzelnen Seehandelsstädte auf der Grundlage von fünf Hauptpfeilern bewertet: Schifffahrt, maritime Finanzen und Recht, maritime Technologie, Häfen und Logistik sowie Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit.
Zwei europäische Städte unter den ersten drei Top-Standorten
Dank seinen starken Leistungen in allen Bereichen bleibt Singapur auf Platz 1. »Singapur hält den Spitzenplatz für Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit und gewinnt auch den Titel für Maritime Technologie, dank dem unablässigen Fokus des Stadtstaates auf die digitale Transformation. In den Bereichen Schifffahrt und Häfen & Logistik muss Singapur Athen und Shanghai den Vortritt lassen, während es im Bereich Maritime Finanzen & Recht etwas an Boden verliert«, erklärt Shahrin Osman, Regional Head of Maritime Advisory bei DNV und Mitautor des Berichts.
Zwei europäische Städte befinden sich ebenfalls unter den ersten drei. »Der 2. Platz von Rotterdam zeigt, dass es sich um eine aufstrebende maritime Stadt handelt. Obwohl sie im Bereich Schifffahrt nur den 10. Platz belegt, schneidet das niederländische Zentrum insgesamt und insbesondere in den Bereichen Häfen und Logistik sowie Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit gut ab. London gehört ebenfalls zu den Spitzenanwärtern und ist vom 5. auf den 3. Platz aufgestiegen, hat aber seinen bisherigen Spitzenplatz im Bereich maritime Finanzen und Recht an New York verloren«, sagt Osman. Die Plätze 4 und 5 in der Gesamtwertung gehen an Shanghai und den »Allrounder« Tokio.
Hamburg wird abgedrängt
Hamburg schafft es in der Kategorie Schifffahrt auf Platz 5. Bei Maritime Finance & Law belegt Hamburg Platz 14, bei Maritime Technology Platz 8, bei Ports & Logistics Platz 9 und bei Attractiveness & Competitiveness Platz 6. Auch in der Gesamtbetrachtung schafft es Hamburg in die Top 10 und erreicht den 9. Platz.
| Shipping | Maritime Finance & Law | Maritime Technology | Ports & Logistics | Attractiveness & Competitiveness | Overall Ranking | |
| 1 | Athen | New York | Singapur | Schanghai | Singapur | Singapur |
| 2 | Singapur | London | Oslo | Rotterdam | London | Rotterdam |
| 3 | Tokio | Tokio | Busan | Singapur | Kopenhagen | London |
| 4 | Schanghai | Oslo | London | Hong Kong | Rotterdam | Schanghai |
| 5 | Hamburg | Paris | Schanghai | Guangzhou | Oslo | Tokio |
Bei der im Frühjahr 2019 veröffentlichten Ausgabe des LMC-Reports führte Singapur das Ranking bereits an. Dahinter folgten in der Gesamtbetrachtung Hamburg, Rotterdam, Honkong und London. Hamburg hatte damals in der Kategorie Shipping noch Platz 3 belegt und es auch in den Kategorien Technologie (3), Häfen (5) und Attraktivität (5) in die Top 5 geschafft.
Singapur auch künftig an der Spitze?
»Die Analyse für 2022 verwendet einige neue und umfassendere objektive und subjektive Indikatoren sowie Datenquellen für jede Säule. Dies ermöglicht ein verfeinertes Benchmarking der relativen Leistung der einzelnen Städte«, erklärt Menon-Partner Erik W. Jakobsen, der den Bericht mitverfasst hat. Subjektive Indikatoren zeigen die Wahrnehmungen und Einschätzungen von 280 Führungskräften aus der Wirtschaft – meist Reeder und Manager – aus aller Welt. Mit Blick auf die nächsten fünf Jahre sagen sie voraus, dass Singapur die Nummer 1 bleiben wird, Shanghai auf Platz 2. London, Oslo und Rotterdam werden in Europa als führend angesehen, während sich Dubai und Abu Dhabi in der Region Naher Osten, Indien und Afrika ein enges Rennen liefern. Dubai wird bis 2027 voraussichtlich auf Platz 6 liegen.
Die Experten sehen Singapur, Oslo, Shanghai und Kopenhagen am besten auf den digitalen Wandel vorbereitet, während Oslo die Liste für nachhaltige Technologien und Lösungen für die Ozeane anführt, gefolgt von Singapur und Kopenhagen. Der LMC Report 2022 ist hier zugänglich.
