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Jede Box ist recht: Angesichts der angespannten Situation im Containerfrachtmarkt mit einer Knappheit an leeren Boxen warnt der Versicherer TT Club vor Risiken durch Equipment, das eigentlich ausgemustert gehört.[ds_preview]

Container sind aktuell ein knappes Gut, Leercontainer sind weltweit ungleich verteilt, die Kosten füe die Anschaffung neuen Equipments sind gestiegen. So beobachtet der Frachtversicherer TT Club eine Tendenz bei Reedereien und Betreibern, Container zu behalten, die normalerweise aus dem Verkehr gezogen worden wären. Die direkten Auswirkungen älterer Container, die noch in Betrieb sind, könnten durchaus vernachlässigbar sein, solange sie gut gewartet und in Übereinstimmung mit dem Internationalen Übereinkommen über sichere Container (CSC) instand gehalten werden.

Darüber hinaus gebe es vereinzelte Hinweise darauf, dass ausgemusterte Container wieder in Betrieb genommen würden, meldet der TT Club. »Um die Sicherheit zu gewährleisten, muss sichergestellt werden, dass die Kontrollen, Prozesse, Aufzeichnungen und vor allem die Wartungspläne gültig bleiben. Instandhaltung und Zustand sind für alle in diesem komplexen Geflecht von Wechselbeziehungen von entscheidender Bedeutung, wobei die Kontrolle auf nationaler Ebene auch etwas undurchsichtig sein kann«, heißt es.

Ältere Container, typische Schäden

Da das Altersprofil der Containerflotten zunehme, könne eine zusätzliche Wartung erforderlich sein, um die physische Unversehrtheit und die Ladungstauglichkeit zu gewährleisten. TT weist vor allem auf das weit verbreitete Risiko von Nässeschäden hin, wenn die Einheiten vor dem Beladen nur unzureichend überprüft und repariert werden.

Genannt werden Korrosion, physische Schäden oder Abnutzung an Türscharnieren, Bolzen und Verriegelungsvorrichtungen. Auch der Boden eines Containers ist ein Bauteil, das in der Be- und Entladephase routinemäßig beansprucht wird. Ebenso sind Eckpfosten und Gussteile von entscheidender Bedeutung für einen effektiven intermodalen Betrieb. Die Fähigkeit, Verdrehsicherungen an Spreadern für Hebevorgänge oder für die Verbindung an Bord von Containerschiffen und anderen Transportmitteln einzurichten, ist von entscheidender Bedeutung, um das Risiko des Herunterfallens oder des Verlusts von Containern zu verringern.

Prüfanforderungen noch aktuell?

Ein weiterer wichtiger Aspekt der strukturellen Sicherheit ist die Stapelfähigkeit des Containers, die in den letzten zehn Jahren Gegenstand einer regulatorischen Debatte war. Während in den Container-Yards die Einheiten in der Regel vier oder fünf Mal gestapelt werden, kann dies an Bord von Containerschiffen bis zu zehn oder elf Mal der Fall sein. Ein schwerwiegender struktureller Mangel eines Containers am unteren Ende eines solchen Stapels birgt unter dynamischen Umständen die reale Gefahr, dass er zusammenbricht und über Bord geht.

Auch bei den Hersteller von Containern, die ihre Produktion hochfahren, um die ständig wachsende Nachfrage zu befriedigen, bringt TT eine zusätzliche Prüfung ins Spiel – »über das Prüfverfahren hinaus, das zur Erlangung der behördlichen Zulassung einer Serie durchgeführt wird«. So solle sichergestellt werden, dass alle Einheiten tatsächlich so konstruiert und hergestellt werden, »dass sie den Strapazen des normalen Transports und der Handhabung standhalten, und nicht nur die vorgeschriebenen Prüfungen bestehen«.

Belastung durch Ladung und Transport auf Bulkern

Während der Lebensdauer eines Containers ist damit zu rechnen, dass eine Reihe von Gütern verpackt wird, die die Konstruktionsfähigkeiten überfordern können, sei es loser Schrott, Ladung mit hoher Dichte oder Flexitanks.

Zwar werden die meisten Container auf eine Art und Weise transportiert oder umgeschlagen werden, die auf die Einheiten selbst abgestimmt ist – Hebevorrichtungen mit Spreadern, landgestützte Plattformen mit Eckbefestigungen oder Zellenschiffe –, das ist aber keine Selbstverständlichkeit. »Die jüngste Krise in der Lieferkette hat dazu geführt, dass wieder vermehrt Bulker für die Beförderung von Einheiten eingesetzt werden, was verschiedene Risiken birgt, darunter auch eine erhöhte Belastung der Container selbst«, so die Versicherungsexperten.