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Jedes dritte Containerschiff fährt inzwischen mit Scrubbern an Bord zur Verringerung der Emissionen. Die Charterer profitieren von deutlich günstigeren Bunkerkosten.[ds_preview]

Die Zahl der mit Scrubbern ausgerüsteten Containerschiffe hat im Jahresverlauf 2021 um 5% zugelegt. 850 Einheiten mit einer Gesamtkapazität von 7,52 Mio. TEU entspricht knapp 30% der gesamten Containerflotte.

Mit Einführung neuer Obergrenzen des Schwefelgehalts im Kraftstoff auf 0,5% nach IMO 2020 hatte vor zwei Jahren Eigner und Charterer vor die Entscheidung gestellt: Sie müssen seither entweder schwefelarmes VLSFO bunkern oder Scrubber (Abgaswäscher) einsetzen, um weiter herkömmliches, billigeres Schweröl (HFO) verwenden zu können.

Ob sich die Investition lohnt, die je nach Schiffsgröße einen hohen einstelligen Millionen-Betrag kostet, hängt maßgeblich vom Preisunterschied zwischen den Kraftstoffen ab. Die starke Nachfrage nach VLSFO hat die Differenz zu HFO in Singapur auf fast 200 $ getrieben, schreibt jetzt der Branchendienst Alphaliner. Ein solches Niveau sei zuletzt Mitte Februar 2020 erreicht worden. In Rotterdam lag der »Spread« zuletzt mit 164 $ ebenfalls auf dem höchsten Stand seit Februar 2020.

Scrubber sind zwar für die Linienreedereien nicht unbedingt die erste Wahl, jedoch hätten alle führenden Anbieter die Zahl der entsprechend ausgerüsteten Tonnage erhöht, sowohl in Bezug auf die Kapazität als auch auf den Flottenanteil, heißt es.

An der Spitze stehen mit HMM (83%) und Evergreen (69%) zwei asiatische Reedereien. Danach kommen mit MSC (48%) und Maersk (35%) die beiden Branchenführer aus Europa sowie die Fernost-Carrier PIL (45%) und Yang Ming (35%). Hingegen liegt der Anteil bei der französischen CMA CGM, die bekanntlich vor allem auf LNG zur Verringerung der Emissionen setzt, bei 24%, bei der Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd sogar nur bei 17%. Sie hatte bei den eigenen Schiffen lediglich eine Schiffsklasse mit 10.000 TEU nachrüsten lassen.

Der Asien-Spezialist Wan Hai ist den Angaben zufolge die einzige Reederei unter den Top 10, die bislang keine Scrubber-Schiffe betreibt. Lediglich fünf Neubauten, die allerdings erst 2023 abgeliefert werden wurden, machen aber den deutlich kleineren Anteil in einem Auftragsbuch über 41 Schiffe aus.

Scrubber
© Alphaliner