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Seit letzten Montag ist die finale Stufe der Fahrrinnenanpassung in der Elbe freigegeben. Damit bietet der Hafen Hamburg mehr Flexibilität für die Schifffahrt und ermöglicht Tiefgänge bis zu 15,40 m.[ds_preview]

Das Ziel, 13,50 m tiefgehenden Containerschiffen eine tideunabhängige Erreichbarkeit des Hamburger Hafens zu ermöglichen, ist erreicht, so der Hamburger Hafen in einer Mitteilung heute. Tideabhängig seien auch größere Tiefgänge möglich. Die ein- und auslaufende Schifffahrt profitiere jetzt im Vergleich zum Zustand vor der Fahrrinnenvertiefung – je nach Schiffsabmessung – von einer Tiefgangerhöhung zwischen 1,00 m und 1,90 m. So könnten zum Beispiel Megamax-Schiffe mit einer Breite bis zu 62,50 m und einer Länge von 400 m tideunabhängig mit einem Tiefgang von bis zu 13,10 m den Hafen befahren. Vor der Anpassung waren es lediglich 11,40 m. Tideabhängig sei sogar ein Tiefgang von 15,40 m möglich. Zuvor seien es lediglich 13,60 m gewesen.

»Wir freuen uns, dass nach Jahren der intensiven Planung das Megaprojekt Fahrrinnenanpassung abgeschlossen werden konnte«, kommentierte Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority (HPA) das Finale der Fahrrinnenanpassung, »Die Zahlen zeigen, dass der Markt die erste Freigabestufe der Fahrrinnenanpassung gut angenommen hat. Von Mai bis Dezember letzten Jahres wurde der Hamburger Hafen von 2.377 Containerschiffen angelaufen. Bei 666 dieser Anläufe hatten die Schiffe einen Konstruktionstiefgang über 13,80 m. Und 96 dieser Schiffe hatten einen Tiefgang, der vor Teilfreigabe der Fahrrinnenanpassung nicht möglich war. Mit der endgültigen Tiefgangsfreigabe rechnen wir nun mit weiteren Zunahmen.«

Bessere Planbarkeit

Wie es weiter heißt, wirke sich die bessere Planbarkeit ebenfalls positiv auf die Umwelt aus. So könne das Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) die Passage-Planung auf der Elbe jetzt weiter optimieren. Das soll zum einen zu mehr Sicherheit führen, denn insbesondere potenzielle Konfliktsituationen auf der Elbe und im Hafengebiet werden vermeiden bzw. weiter entschärft. Durch die Just-in-Time Ankunft im Zulauf könnten viele Schiffe ihre Geschwindigkeit außerdem reduzieren und damit mit weniger Bunker auskommen, was wiederum zu geringeren Schadstoffemissionen führt.

Ein weiterer Vorteil für die Planungen ist laut dem Hamburger Hafen die bereits bestehende Begegnungsbox, die bei Wedel auf einer Länge von 8 km gebaut wurde. Diese mache es möglich, dass Schiffe mit einer addierten Breite von kleiner 104 m aneinander vorbeifahren können. Zudem wurde die Fahrrinne zwischen Wedel und Störmündung von 300 m auf 320 m erweitert. Hier könnten Schiffe mit einer addierten Breite von kleiner 92 m jetzt aneinander vorbeifahren.

Nicht zu letzt sorgt die Elbvertiefung auch an den Terminals für eine bessere Planung, da Schiffe, die länger als 360 m sind, größere Auslauffenster ab ihrem Liegeplatz erhalten.