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Große Sprünge werden diese Woche bei Transaktionen für große und mittlere Containerschiffe gemeldet. So soll die griechische Reederei Dioryx Maritime einen Spitzenpreis von 95-96 Mio. $ für ihren 13 Jahre alten Panamax-Frachter »Ionikos« erzielt haben.[ds_preview]

Die Preisspirale am An- und Verkaufsmarkt für Containerschiffe dreht sich jetzt so schnell, dass Marktteilnehmern hören und sehr vergeht. Maklern zufolge hat der taiwanesische Carrier Wan Hai Lines den Zuschlag für das 2009 gebaute 4.360-TEU-Schiff (Hanjin 4300) erhalten. Der Preis stellt eine neue Höchstmarke dar für Schiffe dieses Typs mit einer Breite von 32 m dar, die so inzwischen längst nicht mehr gebaut werden. Der britische Schiffsmakler Clarksons Platou gab vergangene Woche noch eine Bewertung von nur 76 Mio. $ für 10 Jahre alte Panamaxe mit 4.500 TEU Kapazität heraus.

Für Dioryx mit Sitz in Athen ist der Deal noch attraktiver, als er auf dem Papier aussieht. Denn die Griechen übergeben die »Ionikos« erst im Juni an den neuen Eigner und sollen zur Überbrückung noch eine Kurzzeitcharter zu einer neuen Rekordrate von 225.000 $/Tag beim US-Carrier Pasha Hawaii im Transpazifik-Trade vereinbart haben. Auf über 20 Mio. $ könnten sich die Zeitfrachteinnahmen summieren. Das dürfte diese Woche für einen erneuten Sprung auch am Chartermarkt sorgen.

Im Postpanamax-Bereich geht es mit den Marktwerten ebenfalls weiter nach oben. Berichten zufolge sicherte sich CMA CGM das 6.800-TEU-Schiff »Rhodos« (Bj. 2013) von Embiricos für 140 Mio. $. Auch laufen Maklern zufolge Verhandlungen für alte Tonnage im Bereich von 7.000-8.000 TEU, die bald in neuen Benchmarks von weit über 100 Mio. $ gipfeln dürften.

Käufer sind weiter vor allem Linien

In den Subpanamax- und Handy-Segmenten nutzt der Reederei Heinrich Schoeller die Gunst der Stunde. Seine Holding auf Zypern soll kurz davor stehen, insgesamt fünf Schiffe aus den Baujahren 2007-2021 zu über 200 Mio. $ an unterschiedliche Carrier zu verkaufen. Berichten zufolge bietet Maersk 52,5 Mio. $ für die 2007 gebaute »Cape Martin« (2.742 TEU) und je 31 Mio. $ für die Wenchong-Typen »Cape Nemo« und »Cape Nabil« (1.740 TEU, Bj. 2010).

Fast alle berichteten Transaktionen haben eins gemeinsam: Bei den Käufern handelt es sich um Linien- und nicht um Trampreedereien. Letztere könnten im Bieterwettbewerb nicht mehr mithalten, weil sich die Schiffspreise mit ihren erneuten Anstieg vollends von den erzielbaren Charterraten entkoppelt hätten. Nur Linien könnten mit ihren aktuellen Frachterlösen noch so hohe Preise darstellen, heißt es.     (mph)