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Die schnell wachsende chinesische Container-Linienreederei China United Lines (CU Lines) will die Gunst der Stunde für einen Börsengang in Hongkong nutzen. Die Erlöse sollen in den Ausbau der Flotte und eines weltweiten Netzwerkes fließen.[ds_preview]

Ein entsprechender Antrag wurde bei der Stock Exchange of Hong Kong eingereicht und dort veröffentlicht. Details zum Zeitpunkt und zum Volumen des IPO sind darin noch nicht enthalten, dafür aber umfassende Finanz- und Leistungskennzahlen und nähere Informationen zu den geplanten Investitionen.

Danach will CU Lines das frische Eigenkapital für zehn Containerschiffs-Neubauten einsetzen, die offenbar schon kontrahiert wurden: vier 7.000 TEU-, zwei 2.700-TEU und vier 1.900-TEU-Schiffe zur Ablieferung 2023 und 2024. Darüber hinaus ist die Anschaffung von bis zu fünf Second-Hand-Schiffen zwischen 1.100 und 7.000 TEU geplant.

Ausbau in Hamburg geplant

An Land plant der Carrier die Gründung beziehungsweise Erweiterung einer ganzen Reihe von Standorten in China, Süd- und Südostasien, Nordamerika und Europa. In sieben Häfen – Shanghai, Nansha, Los Angeles, Ho Chi Minh, Haiphong, Bangkok, Laem Chabang – sollen eigene Container-Depots und Lagerhäuser eingerichtet werden. Für Los Angeles wird zusätzlich die Übernahme eines Chassis- und eines Waggonbetreibers zur Aufnahme intermodaler Dienste angekündigt. In Europa ist der Ausbau eigener Standorte in Hamburg und Duisburg sowie in Rotterdam, Antwerpen und London geplant. Hohen Investitionsbedarf skizziert CU Lines ferner im Bereich IT und Software – für den Aufbau von Systemen für Buchungen, Dokumentation, Container-Logistik und Finanzen.

Rasantes Flotten-Wachstum

Laut der IPO-Anmeldung betreibt CU Lines inzwischen 33 Containerschiffe mit einer Gesamtkapazität von gut 83.000 TEU, wovon 31 Schiffe gechartert sind. Die Kapazität wurde damit binnen eines Jahres verneunfacht, der Fahrplan von Intra-Asien auf Langstreckendienste von Fernost nach Europa, Nordamerika den Mittleren Osten ausgedehnt. Alphaliner führt CU Lines inzwischen auf Platz 22 unter den Linienreedereien weltweit.

Für die ersten neun Monate des vergangenen Jahres beziffert die Reederei, die sich in Besitz eines Konsortiums unter Führung der Firma Taierxin Shipping befindet, ihre Transportleistung auf 299.473 TEU. Trotz extrem hoher Charterraten für die eingemieteten Schiffe konnte CU Lines laut Prospekt den Gewinn wie seine großen Wettbewerber vervielfachen – auf umgerechnet 185,5 Mio. $. Das entsprach einer Umsatzrendite von 34,4%.

Das Angebot an gelisteten Unternehmen in der Linienschifffahrt könnte dieses Jahr noch weiter anwachsen. Neben CU Lines planen auch die koreanische SM Line Corp. sowie TS Lines aus Taiwan den Gang an die Börse.    (mph)