Harren, Intermarine, MPP, Secondhand
Die »Indstrial Courage« aus der Flotte von Intermarine
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Zuletzt hatte die Bremer Harren&Partner-Gruppe vor allem in Bulker investiert. Jetzt rückt der MPP-Sektor in den Fokus. Vier Secondhand-Schiffe verstärken die Flotte.[ds_preview]

Es handelt sich um vier relativ junge Schwesterschiffe der Baujahre 2018 und 2019, die künftig zur Flotte der Bremer Schifffahrtsgruppe gehören. Die »Industrial Color«, »Industrial Confidence«, »Industrial Courage« und »Industrial Constant« gehören alle zur sogenannten C-Klasse und verfügen über eine Tragfähigkeit von 8.553 t sowie über zwei Bordkräne mit jeweils 150 t. Die Containerkapazität der 100 m langen MPP-Frachter wird vom 425 TEU angegeben.

Die Tweendecker waren ursprünglich von Intermarine bei Guangzhou Wenchong in China in Auftrag gegeben worden. Der US-Spezialist gehörte zwischenzeitlich zu Zeamarine, agierte nach der Insolvenz der Bremer Reederei kurzzeitig wieder selbständig, bevor er schließlich im Herbst 2020 über die Hamburger Schwergut-Tochter SAL Heavy Lift mehrheitlich von Harren übernommen worden war.

Die vier Schiffe werden, wie zuvor schon, weiter für Intermarine in Nord- und Südamerika sowie in der Karibik fahren. Das technische Management wechselt allerdings zu Harren & Partner nach Bremen. Weitere Details der Transaktion wie etwa zum Kaufpreis wurden nicht genannt. VesselsValue gibt den Marktwert der Schiffe mit 18,5 Mio. $ an. Verkäufer ist nach Maklerangaben CSSC Shipping. Die von Wärtsilä-Motoren (5.220 kW) angetriebenen Frachter (13,5 kn) gelten als modern und verbrauchsarm.

Nach der Intermarine-Übernahme hatte die von Peter und Martin Harren geführte Bremer Gruppe, die 2019 ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert hatte, vor allem in ihre Bulker-Sparte investiert. Zusammen mit der Bremer Bereederungsgesellschaft (BBG) war Harren Bulkers Ende 2020 durch das Zusammenlegen der Flotten mit zunächst 19 Schiffen gegründet worden. Danach kamen weitere Einheiten durch S&P-Käufe dazu. Über den »One-Stop-Shop« soll Kunden die Bereederung, Befrachtung, Finanzierung und das Asset-Management von Bulker-Tonnage verschiedener Größe angeboten werden.

Die Flotte wächst damit auf jetzt 88 Einheiten. Damit ist Harren & Partner eine der größten deutschen Reedereien und betreibt neben Bulkern und MPP-/Heavy Lift-Frachtern auch Tanker und Containerschiffe. Zur Gruppe gehören zudem der Projektlogistiker CombiLift, die auf Offshore-Projekte ausgerichtete SAL Renewables sowie das Joint Venture für den Tiefseebergbau mit Bauer. Außerdem ist H&P an dem Industriekonsortium German Offshore Spaceport Alliance beteiligt, das eine Startplattform für Weltraumraketen in der deutschen Nordsee plant.