Schwarzes Meer
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Die unmittelbare Kriegsgefahr in der Ukraine scheint vorerst gebannt. Doch das Schwarze Meer rutscht auf die Risiko-Liste in der Kriegsversicherung bei Lloyd’s of London.[ds_preview]

Angesichts der angespannten Situation zwischen Russland und der Ukraine könnten sich Verschiffungen von und zu den Schwarzmeerhäfen beider Länder erheblich verteuern. Dann drohen den Reedereien zusätzliche Versicherungsprämien in der Seekasko-Kriegsversicherung für Reisen in die Gegend.

Das Joint War Committee an der Versicherungsbörse Lloyd’s of London hat heute die Gewässer Russlands und der Ukraine im Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer auf die Liste der Risikogebiete aufgenommen hat. Betroffen sind die Küstengewässer innerhalb der 12-sm-Zone.

Die Empfehlungen des JWC gelten als richtungsweisend für die Kriegsversicherung in der Schifffahrt. So dürfte die jüngste Entscheidung einen Ausschluss der Deckung für Schiffe auf Reisen zu den betroffenen ukrainischen und russischen Häfen zur Folge haben. Viele Seeversicherer dürften nun dazu übergehen, Sonderprämien für jede entsprechende Reise zu erheben – so wie bereits für Anläufe in anderen Risikogebieten in Westafrika, dem Mittleren Osten oder Venezuela.

Je nach akuter Gefahrenlage und Dauer des Aufenthalts können die Zusatzkosten für Versicherung Zehntausende oder Hunderttausende Dollar betragen. Mit der Ukraine und Russland kommen nun erstmals seit langem europäische Staaten auf die Lloyd’s-Risikoliste.

Diese Woche wird der Schiffsverkehr im Schwarzen Meer zusätzlich durch russische Marinemanöver beeinträchtigt. Handelsschiffe müssen teils erhebliche Umwege fahren, um in die ukrainischen und russischen Häfen zu kommen. Es wird erwartet, dass die Behinderungen bis zum 19. Februar anhalten.[ds_preview]