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Die kleinen Bulker mit eigenen Kränen gaben am Spotmarkt diese Woche den Takt vor. Vor allem in Asien legten die Raten deutlich zu.[ds_preview]

Am Trockenfrachtmarkt verlief die Entwicklung in den verschiedenen Größenklassen sehr unterschiedlich. Während die Raten der Großbulker unter Druck standen, fuhren die kleineren Frachter satte Gewinne ein. Der Baltic Dry Index macht eine Seitwärtsbewegung und beendet die Woche bei 1.964 Punkten.

Die Capesize-Bulker verfehlten deutlich die Erwartungen. Nach der rasanten Erholung der Vorwoche kamen die Raten wieder unter Druck und konnten erst zu Wochenschluss einen Teil der Einbußen wiedergutmachen. Mit 13.888 $/Tag lag die Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Business für den 180.000-Tonner heute aber noch 10% niedriger als vor einer Woche. Auf den Hauptrouten von Brasilien und von Westaustralien nach Fernost sei die Aktivität sehr gedämpft gewesen, berichten Makler. Allein die erhöhte Nachfrage für Tonnage von Westafrika nach China konnte den Markt nicht stützen, wie es heißt.

Ruhe auf Panamax-Markt

Bei den Raten der Panamaxe gab es nur minimale Bewegung. Trotz einer ordentlichen Charteraktivität für Getreide ex Ostküste Südamerikas sowie für Transpazifik-Rundreisen gab das durchschnittliche Niveau leicht um 1% auf 21.375 $/Tag nach. Eine etwas festere Tendenz wies neben der Nordpazifik-Indexroute der »Fronthaul« über das Schwarze Meer nach Fernost aus – mit einem Abschluss zu 37.000 $/Tag für die 2015 gebaute »Theodore JR« (81.715 tdw).

Mehr Wachstum für kleinere Bulker

Mit größeren Schritten ging es dafür in den kleineren Schiffsklassen aufwärts. Die Supramaxe (58.000 tdw) steigerten sich um 8% auf knapp 25.600 $/Tag. Ausschlaggebend dafür sollen neben der hohen Transportnachfrage für Kohle ex Indonesien auch verstärkte Getreideladungen an der Ostküste Südamerikas gewesen sein. Die 2013 gebaute »Shou Chen Shan« (56.521 tdw) bekam für einen Trip von Singapur über Indonesien nach Indien ordentliche 38.200 $/Tag.

Der Handysize-Typ verbesserte sich um 10% auf 23.130 $/Tag dank Steigerungen sowohl im Pazifik als auch im Atlantik. Am Kontinent und im Mittelmeer kamen die Raten mit Schwung aus dem Keller: Rundreisen mit Getreide ab Nordeuropa nach Nordafrika und zurück legten um mehrere Tausend Dollar Richtung 17.000 $/Tag zu. Den gleichen Tagessatz erzielte auch ein 2010 gebauter 34.000-Tonner (»Captan Vasillis II«) für eine Reise vom östlichen Mittelmeer via Schwarzem Meer nach Algerien. Deutlich höher ist das Niveau in Fernost: Für einen »Backhaul« von China ins Mittelmeer bekam die 2017 gebaute »Stella Rioni« (38.230 tdw) sage und schreibe 32.000 $/Tag.

Shortsea-Rückgang

Am europäischen Shortsea-Markt gaben die Raten im Mittelmeer und im Schwarzen Meer nach. Hingegen sorgten ein gutes Ladungsangebot in der Ostsee und Verzögerungen aufgrund schlechten Wetters für ordentliche Steigerungen in Nordeuropa. Der European Short Sea Index von BMTI kletterte insgesamt um 0,7% auf 40.21 Punkte.

Wenig Veränderung für Tanker

Vom Tankermarkt gibt es wenig Neues zu berichten. Im VLCC-Segment hielt die Ladungsflaute im Mittelost-Golf an, entsprechend blieben die durchschnittlichen Spoteinnahmen etwa unverändert bei 3.700 $/Tag. Die Ertragslage im Suezmax-Segment gab leicht auf 3.700 $/Tag nach. Makler warnten, dass die Reiseergebnisse der Suezmaxe aufgrund zusätzlicher Versicherungsprämien für Anläufe im Schwarzen Meer noch einmal unter Druck kommen könnten. Die Aframaxe verzeichneten einen leichten Anstieg auf durchschnittlich 11.700 $/Tag – hauptsächlich getrieben durch Tonnageengpässe im US Golf. (mph)