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Mit dem O.K. der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern soll Geld in die Transfergesellschaft für die Beschäftigten der insolventen MV Werften fließen. In die Finanzierung der Gesellschaft soll auch der Bund eingebunden werden.[ds_preview]

Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat am heute in ihrer Kabinettssitzung grünes Licht für die Finanzierung der Erweiterung der Transfergesellschaft Küste mbH für die Beschäftigten der MV-Werften-Standorte in Wismar, Rostock, Stralsund und der MV Werften Fertigmodule GmbH gegeben. Schon im August 2021 waren die ersten Mirtarbeiter in die TG Küste gewechselt. Die zur Genting-Gruppe gehörenden MV Werften hatten im Zuge der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Kreuzfahrtkrise zum Jahresbeginn Insolvenz anmelden müssen.

Mit dem Beschluss sollen Gelder an den Insolvenzverwalter für die Transfergesellschaft bereitgestellt werden. Somit werden die Voraussetzungen für einen Wechsel aller 1.834 Beschäftigten der drei Werftstandorte sowie der 105 Mitarbeiter der MV Werften Fertigmodule  in die Transfergesellschaft zum ersten März geschaffen. Der Kabinettsbeschluss erfolgte vorbehaltlich der Zustimmung der Lenkungsgruppe für den MV-Schutzfonds und des Finanzausschusses des Landtages.


Auch Claudia Müller, neue maritime Koordinatorin der Bundesregierung macht sich für die Zukunft der Schiffbaugruppe stark. In der aktuellen Folge vom HANSA PODCAST spricht sich unter anderem über die Fehler der Vergangenheit bei den MV Werften, Erfahrungen aus der Übernahme durch den Genting-Konzern, Zukunftsaussichten und Interessenten an den Standorten. Hören Sie hier kostenlos die Episode:

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Aufgabe der Gesellschaft ist die Qualifizierung und Vorbereitung der Beschäftigten für die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. »Ziel ist es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ein neues Beschäftigungsverhältnis zu führen. Uns ist wichtig, dass an allen Werftstandorten perspektivisch wieder zukunftsfähige Unternehmens-Ansiedlungen der maritimen Industrie zur Sicherung und zum Erhalt dieses industriellen Kernes erfolgen können. Dazu brauchen wir die Fachkräfte«, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Vorgesehen ist eine Laufzeit der Transfergesellschaft von vier Monaten. Es sollen bis zu 20,4 Mio. € aus dem MV-Schutzfonds in Form von Darlehen bereitgestellt werden. »Die Corona-Pandemie hat für die MV-Werften und ihre Beschäftigten zu tiefgreifenden Folgen geführt. Mit den Mitteln aus dem MV-Schutzfonds werden insbesondere stabilisierende Maßnahmen für Unternehmen und den Arbeitsmarkt unterstützt. Beides trifft hier zu« so Meyer.

Es werden konkret vor allem die sogenannten »Remanenzkosten« finanziert. Das sind die notwendigen Beiträge zur Sozialversicherung und die Bezahlung an Sonn- und Feiertagen. Denn das ist durch das Transfer-Kurzarbeitergeld von der Agentur für Arbeit nicht abgedeckt. Daneben fallen unter anderem laufende Kosten für den Geschäftsbetrieb der Transfergesellschaft, Qualifizierungsmaßnahmen sowie Beratungs- und Unterstützungsleistungen an. Darüber hinaus laufen nach Angaben von Meyer intensive Gespräche, auch den Bund bei der Finanzierung der Transfergesellschaft einzubinden.