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Am Wochenende sind die Seenotretter zu einem Einsatz auf dem Fährschiff »Finnfellow« ausgerückt. An Bord der Fähre war ein Seemann bewusstlos im Maschinenraum aufgefunden worden.[ds_preview]

Wie die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mitteilt, hatte sich der Kapitän der Fähre »Finnfellow« am vergangenen Samstagnachmittag bei der Seenotleitung Bremen der DGzRS gemeldet. An Bord habe ein Crewmitglied im Maschinenraum offenbar einen Herzinfarkt erlitten. Sofort habe ein Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz in der Seenotleitung die medizinische Beratung und Anleitung von Besatzungsmitgliedern an Bord der Fähre zur Reanimation, heißt es.

Am Rettungseinsatz beteiligt, war das Seenotrettungsboot »Erich Koschubs« von der Station Travemünde sowie der Seenotrettungskreuzer »Felix Sand« der Station Grömitz. Die Seenotleitung forderte zusätzlich Hubschrauberunterstützung an. Die Fähre befand sich zu diesem Zeitpunkt etwa in Höhe vom Leuchtturm Dahmeshöved, 20 Seemeilen von Travemünde entfernt auf dem Weg nach Malmö.

Bei westlichen Winden mit sechs Beaufort und einer See von eineinhalb Metern lief die »Erich Koschubs« unter Höchstgeschwindigkeit in Richtung »Finnfellow«, so die DGzRS. Der Vormann vereinbarte mit der Verkehrszentrale Travemünde und dem Kapitän der »Finnfellow« die Kursänderung der Fähre zurück Richtung Travemünde. In dem für die Großschifffahrt lotsenpflichtigen Revier liefen die Fahrzeuge unter Höchstgeschwindigkeit aufeinander zu, so die Seenotretter weiter. Ebenfalls sei das Lotsenversetzboot »Travemünde« informiert und auf Standby gesetzt worden.

Die Seenotretter aus Grömitz und Travemünde seien zeitgleich vor Ort eingetroffen. Nach kurzer Beratung entschieden die Vorleute der Rettungseinheiten, Mediziner und Seenotretter vom Seenotrettungsboot »Erich Koschubs« übersteigen zu lassen. Der Seenotrettungskreuzer »Felix Sand« sicherte das Manöver ab.

In der Zwischenzeit war an Bord der 61-jährige Patient ununterbrochen von Besatzungsmitgliedern reanimiert worden. Notarzt und Seenotretter übernahmen. In einem weiteren Manöver wurde zusätzliches medizinisches Personal vom Hubschrauber »Rescue 01« von NHC Northern Helicopter auf die Fähre mit einer Winde abgeseilt.

Wie die Seenotretter mitteilen, gelang es den Mann so weit zu stabilisieren, dass er transportiert werden konnte. Seenotretter, Crew und Mediziner trugen ihn aus dem Maschinenraum über sieben Schiffsdecks auf ein Oberdeck der Fähre. Per Winde wurde das NHC-Team und der Patient auf einer Trage vom Hubschrauber aufgenommen und der Patient wurde ins Krankenhaus ausgeflogen.